Mutationen sind der Normalfall im Kreis Rottweil
Kreis Rottweil. Eine erfreuliche Nachricht überbrachte am Mittwoch Landrat Wolf-Rüdiger Michel. Aktuell liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 146. Damit sank der Wert. Vor einer Woche steckten sich im Landkreis von 100 000 Einwohnern noch 198 an. Die Zahl der Todesfälle liegt bei zwei. Dies teilte er am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz mit. Zu viel Euphorie wollte er aber nicht verbreiten. Auch weiterhin seien die Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. „Das ist wie bei einem 100-Meter-Lauf. Da bleibt man ja auch nicht nach zwei Dritteln der Strecke stehen.“
Unverändert ist dagegen die Lage in den Krankenhäusern. Landesweit seien die Intensivbetten zu 86 Prozent belegt, 22 Prozent davon mit Coronapatienten, wie Heinz-Joachim Adam, Leiter des Gesundheitsamtes, informierte. In den Pflegeheimen zeigen die Impfungen ihre Wirkung. Aktuell ist nur ein Seniorenheim-Bewohner sowie ein Mitarbeiter infiziert.
Keine neuen Ausbrüche gebe es in den Kindergärten und Schulen. Die Absonderung einer Flüchtlingsunterkunft wird jetzt aufgehoben. Waren vor einigen Monaten noch hauptsächlich ältere Menschen über 70 von einer Ansteckung betroffen, so erkranken jetzt auch Jüngere unter 60, so Adam. Weit verbreitet ist mittlerweile die britische Variante. 80 Prozent aller Betroffenen im Kreis sind damit infiziert. Außerdem gibt es sechs Fälle mit der südafrikanischen und drei mit der brasilianischen Variante. Die Infektionen verliefen mit leichten bis mäßigen Symptomen.
Bis Ende dieser Woche werden 45 000 Impfungen verabreicht worden sein, darunter 9500 Zweitimpfungen. 45 Prozent der Geimpften stammen jedoch nicht aus dem Kreis Rottweil, so Michel. Die Impfquote liegt im Kreis bei 21,1 Prozent. Das sei ein guter Schnitt. Astrazeneca findet im Landkreis seine Abnehmer, das teilte Kreisbrandmeister Nicos Laetsch mit. „Da bleibt nichts liegen“, meinte er.
Eine Impfung ist übrigens kein 100-prozentiger Schutz vor einer Ansteckung. Wie Adam mitteilte, waren zehn Prozent der Infizierten geimpft. Er versicherte aber, dass der Krankheitsverlauf in diesen Fällen mild ausgefallen sei.