Nabu-Mitglieder sammeln in Steinach rund 800 Erdkröten
Mitglieder des Nabu Mittleres Kinzigtal haben am Samstag den Amphibienschutzzaun entlang der Landstraße zwischen Steinach und Haslach wieder abgebaut. 15 ehrenamtlichen Helfer haben nach einer Mitteilung des Nabu in diesem Jahr fast 800 Erdkröten sowie einige Grasfrösche und Fadenmolche eingesammelt.
Die Kröten wandern nur, wenn in der Nacht eine gewisse Temperatur erreicht wird, bei Kälteeinbrüchen legen sie eine Pause ein. Dadurch habe sich der Zeitraum der Amphibienwanderung dieses Jahr sehr lange hingezogen. Trotzdem müssen die ehrenamtlichen Helfer auch bei Kälte die Eimer zwei Mal täglich kontrollieren.
Steigerung um 20 Prozent
Die Zahl der geretteten Tiere bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent, trotz der erneuten Trockenheit im vergangenen Sommer. Es waren viele Tümpel ausgetrocknet und die Kaulquappen verendeten bevor sie sich zu Landlebewesen entwickelt hatten.
„Es zeigt, dass sich unser Engagement im Amphibienschutz lohnt“, bemerkt Felix Schubert vom Nabu Mittleres Kinzigtal. Er richtet „ein ganz großes Dankeschön an alle, die sich beteiligt haben“. Mittlerweile können in den Tümpeln die ersten Kaulquappen beobachtet werden. Eine Kröte frisst sehr gerne Schnecken, und das freue jeden Gärtner.
Unter Naturschutz
„Alle Amphibien stehen unter Naturschutz und dürfen keinesfalls aus der Natur mitgebracht werden“, schreibt der Nabu weiter. Gartenbesitzer können für Erdkröten leicht einen Lebensraum schaffen: in einer ungestörten Ecke einen Totholz- oder Steinhaufen anlegen und verwildern lassen. Wer auch sonst naturnahe gärtnert, kann auf einen tierischen Bewohner hoffen.
„Eine große Bedrohung für die Amphibien ist der rasante Flächenverbrauch. Beispielsweise liegt mitten im angedachten Neubaugebiet Brühl II in Haslach, auch bekannt als Storchenwiese, ein Feuchtbiotop von lokaler Bedeutung“, merkt Schubert an und fordert: „Das Thema Artenschutz muss von der kommunalen Politik und Verwaltung ernst genommen werden. „Umweltverträglichkeitsprüfung und ökologischen Ausgleichsmaßnahmen müssen wieder der Standard werden.“