Wolfach

Nepomuk-Statue auf Wolfachs Gassensteg birgt noch Geheimnisse

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21. Januar 2020

Bei der einstigen Brauerei-Gaststätte „Zur Schütte“ hatte die Nepomuk-Statue, die man heute nur vom Gassensteg kennt, bis 1982 ihren ursprünglichen Platz. ©Repro: Edgar Baur

Seit Anfang November ziert die Nepomuk-Statue nach einer Rundum-Restaurierung wieder den Gassensteg über die Kinzig. Doch auch wenn viele sich die Brücke ohne die Statue nicht mehr vorstellen können: Einst stand der Heilige an einer völlig anderen Stelle im Stadtbild.

1756 prangt als Jahreszahl auf der Statue des Heiligen Nepomuk. Am Gassensteg ist die Figur des Brückenheiligen aber erst deutlich kürzere Zeit beheimatet, wie der passionierte Historiker Edgar Baur beim Blick in sein Archiv und die Franz-Disch-Chronik schnell ausmachte. Auch wenn manches bekannt ist: Das Geheimnis der Statue ist längst nicht komplett gelöst. 

Erst 1982 zum Gassensteg

„Die Figur des Brückenheiligen stand nicht immer an diesem Platz auf der Brücke“, erklärt Baur. „Diese bestand vorher aus einer Holzkonstruktion und die Figur kam erst 1982 an diese Stelle.“ Zuvor habe Nepomuk seinen Platz bei der ehemaligen Kunstmühle gehabt. Die ist aus dem Wolfacher Stadtbild längst ebenso verschwunden wie das Brauerei-Gasthaus „Zur Schütte“ in nächster Nachbarschaft. An ihrer Stelle wurde später das Grieshaber-Areal errichtet. Heute stünde die Statue quasi vor dem Büro der Steuerberatungsgesellschaft Zetax.

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„Hier lief der Mühlgraben unter der Hauptstraße, mit Abzweig zum Riesner, wieder in die Kinzig“, berichtet Baur. „Diese alte Stadtmühle hatte eine wechselhafte Geschichte hinter sich, war reparaturanfällig und sollte neu aufgebaut werden. Im Jahr 1780 beschloss der Bürgerausschuss, die Mühle neu herzustellen. Doch schon damals war die Finanzierung nicht einfach.“ 

Schifferschaft gibt Kredit

Aus der Chronik von Franz Disch zitiert Baur: „Im Jahr 1780 beschloss der Stadtrat und Bürgerausschuss von 50 Mann, die Stadtmühle ganz neu herzustellen. 1781 wurde der Neubau ausgeführt. Die Maurer und Zimmerleute mussten von morgens 5 Uhr bis abends 7 Uhr arbeiten und wurden nach einer Lohnordnung bezahlt.  Höhe des Lohns wurde mit einer Tabelle festgehalten, jedoch waren Streitigkeiten pro-grammiert.“ Da sich die Stadt durch den Mühlenbau in Schulden gestürzt habe, wurde ein Kredit nötig. Seinerzeit aber gabs den nicht von einer Bank – nein, die Schifferschaft der Flößer schloss einen Vertrag mit der Stadt. Dazu zitiert Bauer aus der Disch-Chronik: „Der Stadtwald im Schmittegrund auf dem ‚Galgen Bihel‘ wird der Schiffer-Companie derart käuflich überlassen, dass sie alliges Holz bis auf die Jungeichen nicht, heraushauen und auch das Abholz nehmen dürfen, wofür sie 2200 Gulden in zwei Terminen zu bezahlen versprochen.“

Das Rätsel des Heiligen ist damit aber noch nicht gelöst: „Wann und wie die Nepomuk-Figur an diese damalige Stelle kam konnte nicht genau festgestellt werden“, bilanziert Baur.  „Und auch die Bedeutung der Jahreszahl 1756 auf der Figur wäre zu hinterfragen.“

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