Mühlenbach

Nervt es, dass Bürger stärker eingebunden werden möchten?

Lars Reutter
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11. September 2017

Bürgerbeteiligung spielt in der Kommunalpolitik eine immer größere Rolle. ©Rolf van Melis, pixelio.de

Im Vorfeld der Mühlenbacher Bürgermeisterwahl fühlen wir den Bewerbern in der Reihe »Kandidaten-Check« auf den Zahn. Bei der heutigen Frage geht es um Bürgerbeteiligung.
 

Die Frage des Offenburger Tageblatts an die drei Bürgermeisterkandidaten lautete: »Bürger wollen immer stärker eingebunden werden und meinen vieles besser zu wissen – das nervt doch, oder?«. Für ihre Antwort hatten Helga Wössner, Martin Göhringer und Klaus Armbruster jeweils maximal 1000 Zeichen frei.
In den Fokus der Öffentlichkeit geriet die sogenannte »Wutbürger«-Debatte im Zuge der Diskussion um Stuttgarter 21 – richtig »unterirdisch« ging es in Mühlenbach weder seitens amtierenden Bürgermeisters und des Gemeinderats noch auf der Seite der Bürger zu. Kritik kam  aber zuletzt auf, als es um den Windradbau auf der Prechtaler Schanze ging. Wie die Kandidaten mit Kritik oder Anregungen der Bürger umgehen wollen, ist unten zu lesen.
In der nächsten Folg des Kandidaten-Checks geht es am morgigen Dienstag um das Thema Nahversorgung/Ausgehmöglichkeiten.

 

Helga Wössner: Von Anfang an mitgestalten

"Mein Angebot an die Bürger »Den Heimatort Mühlenbach von Anfang an mitgestalten« legt großen Wert auf alle Formen der Bürgerbeteiligung und des ehrenamtlichen und kirchlichen Engagements. Die Einwohner sollen sich frühzeitig an Entscheidungen, zum Beispiel in Bürgerversammlungen und Arbeitskreisen, beteiligen können. Mir geht es hier auch nicht nur um Information, sondern im Idealfall um Mitentscheidung und Mitverantwortung. Es sollen möglichst alle Bürger, zum Beispiel auch Jugendliche, miteinbezogen werden. Was im Rathaus beschlossen wird, muss für alle Bürger transparent und nachvollziehbar sein.  Weiterhin möchte ich durch den ständigen Kontakt zu den Menschen und das persönliche Gespräch erfahren, was die Menschen im Dorf bewegt. Zusätzlich sollen feste Bürgersprechstunden im Rathaus angeboten werden – für ältere Menschen mit barrierefreiem Zugang im Erdgeschoss. Engagierte Bürgerbeteiligung ist für mich eine sehr große Bereicherung für unsere Gemeinschaft."

 

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Martin Göhringer: Potenzial an guten Ideen nutzen

"In den 20 Jahren, die ich nun in der Kommunalverwaltung tätig bin, konnte auch ich beobachten, dass die Leute immer mehr die Entscheidungen von Verwaltungen hinterfragen. Allerdings bietet sich hier die Chance, diese »Kritiker« mit ihren Ideen in die Entscheidungen einzubinden. Schließlich will man in Deutschland »mündige“» Bürger. Ich denke, dass bei wichtigen Themen die Bürger eingebunden werden müssen. Hier ist es wichtig, vollumfänglich zu informieren, sei es durch Sitzungen oder auf der Homepage und gerade auch in persönlichen Gesprächen.
Ich kann mir gut vorstellen, bei einzelnen Themen auch Arbeitskreise aus Gemeinderat, Verwaltung und interessierten Bürgern zu etablieren. Dadurch wird die Akzeptanz von Maßnahmen in der Bevölkerung erhöht. Man wird als Bürger eingebunden und hat nicht das Gefühl, dass über die Köpfe der Leute hinweg entschieden wird. Zudem habe ich  festgestellt, dass die Leute gute Ideen haben, was man in Mühlenbach verbessern kann. Dieses Potenzial will ich nutzen."

 

Klaus Armbruster: Schweigen ist auf Dauer ungesund

"Besserwisser gehen immer auf die Nerven. Ehrlich gesagt vermute ich, dass ich selbst manchmal einer dieser gefürchteten Zeitgenossen bin. Aber wir leben in einer Demokratie. Da gehören Diskussionen und Auseinandersetzungen dazu. 
Es gibt immer Menschen die etwas besser wissen oder die sich benachteiligt fühlen. Es ist wichtig, dass diese Menschen sich mitteilen können. Wenn sie beginnen zu schweigen, dann kocht es im Verborgenen weiter. Das ist ungesund und irgendwann läuft dann das »Fass über«. Dann wundern sich alle, warum jemand wegen einer Lappalie so ein Gezeter macht. 
Aber ich halte hier einen anderen Aspekt für sehr wichtig: Es ist der Respekt und die Achtung voreinander. Toleranz gegenüber Andersdenkenden ist notwendig, damit Bürgerbeteiligung auch funktioniert. Andernfalls bleiben viele verletzte Seelen übrig.
Übrigens entstehen dann auch viel bessere Ideen und Lösungen. Ich halte Bürgerbeteiligung daher für sehr wichtig."

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