Neue Gelbachbrück: Doch wie das Problem der Umleitung lösen?
Bereits Anfang Mai könnte es in Oberwolfach mit dem Bau der neuen Gelbachbrücke losgehen. Doch vorerst muss noch entschieden werden, wie man das Problem einer Umleitung löst.
Wenn alles nach Plan läuft, dann kann noch im Dezember über die neue Gelbachbrücke in Oberwolfach gefahren werden. Franz Doll, Abteilungsleiter Brückenbau vom Büro RS-Ingenieure aus Achern, hat am Dienstag im Gemeinderat die Planungen vorgestellt. Die alte Brücke soll einer neuen weichen, einer breiteren und belastbareren. Statt Fahrzeuge mit einem Gewicht von zwölf Tonnen, könnten dort über die Wolf auch Schwerlaster von bis zu 60 Tonnen fahren.
Die aktuellen Planungen sehen vor, die Brücke nicht mehr senkrecht in die Landstraße münden zu lassen. Stattdessen soll die Zufahrt wie ein Trichter zur Landstraße ausgeweitet werden. 5,50 Meter soll sie an der engsten Stelle breit sein, sodass ein Lastwagen und ein Auto nebeneinander durchpassen.
Ein wichtiges Kriterium in der Planung sei der Hochwasserschutz, so Doll. Der bisherige Körper der Brücke ist schon mal bei starkem Hochwasser eingetaucht. Dafür soll die neue Brücke minimal, genauer auf insgesamt 88 Zentimeter, erhöht werden.
Ein ordentlicher Gehweg an der Oberstromseite soll Fußgänger schützen. Auch wird die neue Brücke aus Beton sein, damit sie die nächsten 80 bis 100 Jahre hält. Erste Kosten-Schätzungen für das Projekt liegen laut Doll bei 650 000 Euro. An den Kosten würde sich auch nicht so arg viel ändern, wenn man sich von 60 Tonnen auf 40 Tonnen beschränken würde, wie Doll auf Nachfrage von Dietmar Baur (FWG) erläuterte.
Nur mit Vollsperrung
Der größte Diskussionspunkt am Dienstagabend seitens des Gemeinderats war das Thema Umleitung. Denn die Brücke kann nur mit einer Vollsperrung gebaut werden. Auch auf der Landesstraße muss gegebenenfalls zeitweise mit Ampelregelung gerechnet werden.
Verschiedene Umleitungsmöglichkeiten wurden diskutiert. Radweg? Hilfsbrücke? Waldwege? »Das geht ein dreiviertel Jahr. Da muss es eine Lösung geben«, betonte Martin Welle (CDU). Problem beim Bau einer Hilfsbrücke sei der Standort, gab Doll zu bedenken. Möglicherweise machbar, aber doch auch mit einigen Mehrkosten verbunden. Martina Armbruster (FWG) kommentierte: »Die Kosten können wir uns sparen. Das geht sonst ins Utopische.« 100 000 Euro Mehrkosten etwa müsse man mit einer Behelfsbrücke rechnen, so Doll.
Der Vorschlag von Bürgermeister Matthias Bauernfeind, die neu angelegten Waldwege zu nutzen, traf zum Teil auch auf Widerstand. Halten die Straßen das wirklich aus? Außerdem würde diese Lösung für unter anderem Krankenwagen, Müllwagen und Lastwagen zusätzliche vier Kilometer pro Strecke bedeuten, so die Bedenken. Mögliche Radwege sind an manchen Stellen für Autofahrer doch sehr knapp bemessen.
Roland Haas’ (FWG) Vorschlag über die Schützenbrücke zu fahren, dann einen Schotterweg anzulegen und mit einem Rohr eine »Behelfsbrücke« über den Gelbach zu bauen, traf auf Zustimmung. Und Bauernfeind schlug vor, mit den Anwohnern zu sprechen, die Verkehrssituation nochmal zu durchleuchten und die Kostenberechnung abschließend fertigzustellen. Und das alles »relativ zügig«. Das war auch die Bitte von Erna Armbruster (FWG): »Gas geben und dranbleiben.«
Ein Meter hohes Gelände
Übrigens auch bei der neuen Brücke kommt man wegen den Verkehrsvorschriften nicht darum herum, ein mindestens ein Meter hohes Geländer auf der neuen Brücke anzubringen, betonte Doll auf Nachfrage von Michaela Rothfuß (FWG), die für eine bessere Sicht auf die Straße plädierte.