Neue Kunstausstellung im Treffpunkt

Walburga und Coletta Thudium – Mutter und Tochter – stellen gemeinsam im Treffpunkt ihre Werke aus. ©Martina Baumgartner
Organisatorin der wechselnden Kunstausstellungen im Treffpunkt Gisela Schreiber hat wieder eine neue Konzeption gefunden: Mutter und Tochter Walburga und Coletta Thudium präsentieren ihr Schaffen. Deutlich wird dem Besucher die Spannung zwischen Realismus, Abstraktion und naiver Malerei Augen geführt in familiärer Harmonie.
Inspiration holen, sei erlaubt. Doch dann müsse man sein eigenes Ding machen, sind Walburga und Coletta Thudium der Meinung. Die bildenden Künstlerinnen aus Eschbronn-Locherhof – Mutter und Tochter – stellen gemeinsam ab morgen, Mittwoch im Treffpunkt, Bachstraße 36, aus. Eine Bilderschau, die trotz aller familiärer Gemeinsamkeiten vielfältig in Stil, Form und Farbe ist.
Fotomontagen erst auf den zweiten Blick als solche zu erkennen
Coletta Thudium ist Fotografin, Grafik-Designerin und Malerin. Ihre Fotomontagen, die erst auf den zweiten Blick als solche zu erkennen sind, kommen im Großformat gut zur Geltung. Es gibt viel zu entdecken in ihren akribisch geplanten Bildern. Oft ist die Mitbetreiberin einer Schramberger Werbeagentur mit ihrem Hund »Lucky« in der Natur unterwegs. »Da sehe ich etwas und das Bild beginnt in meinem Kopf, entwickelt sich und muss dann raus«, sagte sie gestern auf Nachfrage des Offenburger Tageblatts bei der Einrichtung der Ausstellung. Alle Motive dafür fotografiert sie einzeln, im richtigen Winkel und Verhältnis, stellt ihnen häufig grafische Elemente zur Seite und komponiert alles am Computer.
Tranzparenz von Bildelementen: Faszination und Herausforderung
Die Transparenz fasziniert sie. Es sei nicht einfach innerhalb von durchsichtigen Blasen oder Gefäßen einen Gegenstand scharf darzustellen, ohne dass die Leichtigkeit des Durchsichtigen verloren ginge oder umgekehrt, erklärte sie. Heraus kommen am Ende »traumhafte« Bilder, die zum Nachdenken anregen. Zu ihren Fotomontagen gesellen sich abstrakten Bilder in Acrylfarben. »Diese Bilder sind ungeplant. Da fließt alles«, beschreibt die 47 Jährige, die nebenbei auch noch Schlagzeugerin der Band »Dejavu« ist.
Vielfalt der farben: Schwarzwaldhöfe sind Lieblingsmotiv der Mutter
Walburga Thudium ist oft mit dem Fotoapparat unterwegs und »holt« sich ihre Motive am Wegesrand. Sie liebt es kleinformatig, realistisch und bis ins Naive verfremdet. Zu ihren ausgestellten Motiven gehören neben Ballerinas und Porträts ihre geliebten Schwarzwaldhöfe. »Da kommen viele Farben, räumliches Sehen und Genauigkeit zusammen«, sagte sie über ihre Art, die Gebäude zu malen. Als junge Frau hatte sie mit dem Malen begonnen: »Da habe ich gebrauchte Möbel verschönert, so dass jedes meiner drei Kinder individuelle Stücke bekam«, erinnerte sie sich. Doch der Familienalltag ließ ihr keine Zeit mehr für das Hobby. Als ihre Mann 2014 verstarb, »packte sie das Malfieber wieder«.