Nur das Wetter trübt am alten Rathaus Kirnbach die Bilanz
Das Projekt Fassadensanierung der Freunde des alten Kirnbacher Rathauses ist auf der Zielgeraden – mit zusätzlicher Farbe soll es diese Woche abgeschlossen werden. Zum Wohnzimmer-Open-Air am Samstag stand das Haus im Mittelpunkt – auch als Konzertsaal für »The Dorph«.
Die dritte Auflage des Kirnbacher Wohnzimmer-Open-Airs fand am Samstag erstmals vor dem alten Kirnbacher Rathaus statt. Der Grund: Die Sanierungsarbeiten an der Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes sind weit fortgeschritten und sollten gebührend gefeiert werden. Das noch eingerüstete Rathaus war zur Feier des Tages mit bunten Luftballons geschmückt. Davor richteten die zahlreichen Besucher ihr Open-Air-Wohnzimmer ein mit Sesseln, Tischen und Sonnenschirmen. Nur das Wetter spielte nicht recht mit.
Große Hilfsbereitschaft
»Die Arbeiten sind mehr als im Plan«, versicherte Sandy Sum von den Freunden des alten Kirnbacher Rathauses. »Wir werden eine Woche früher fertig als geplant.« Am kommenden Samstag soll das Gerüst abgebaut werden. »Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung war riesengroß«, freute sich auch Hardy Happle. »Wir hatten mehr Helfer als Arbeit.« Und es waren, wie von vornherein geplant, längst nicht nur Laien am Werk: Auch professionelle Hilfe wurde angeboten.
So übernahm etwa Maler Manfred Martin die ebenso fachmännische wie gestrenge Farben-Oberaufsicht. Und Architekt Hardy Happle übernahm den Kontakt zur Denkmalpflege. Wäre die spezielle mineralische Farbe für historische Gebäude nicht zu Ende gegangen, wäre man womöglich bereits fertig, hieß es. Neue Farbe wurde inzwischen bestellt. Sie soll laut Plan am Montag geliefert werden.
»Ein gutes Team«
»Wir hatten ein gutes Team zusammen«, freute sich Martin. Er habe von den Helfern viel verlangt. Das Ergebnis sei »zumindest semiprofessionell« und etwelche Schwachstellen nur für einen Fachmann erkennbar. Längst nicht nur alteingesessene Kirnbacher haben sich für ihr Rathaus eingebracht. Unter den fleißigen Helfern war auch ein eritreischer Flüchtling aus dem Wolfacher Containerdorf.
Das Engagement der Stadt Wolfach wurde ebenfalls gelobt: Sie bezahlt die Farbe und wird die fünf Fenster im Erdgeschoss ersetzen (wir berichteten). »Der Wolfacher Gemeinderat steht unisono hinter dem Projekt«, versicherte Happle.
Einzig das Wetter zeigte sich am Samstag nicht gerade von seiner besten Seite: Es regnete immer stärker. Eine Zeit lang hielten es die Gäste auf ihren Stühlen unter den Sonnenschirmen aus.
»The Dorph« im Dachgeschoss
Als dann die drei Musiker von »The Dorph« zu ihrem musikalischen Besuch ankamen, zog man auf den Dachboden des alten Rathauses um, der mit Teppichen, Stühlen und Scheinwerfern in einen kleinen Konzertsaal umfunktioniert wurde. »Hardy Happle hat etwas gut bei uns«, begründete Schlagzeuger Simon Meier den Auftritt. Die Band durfte den Videoclip zu ihrer ersten eigenen Single »Herzdame« in Happles Haus auf dem Liefersberg drehen.
Mehr als 50 Zuhörer drängten sich auf dem Dachboden um die Musiker von »The Dorph«, die dort Stücke wie das Eigengewächs »Herzdame« oder das gecoverte »Breakfast at Tiffany’s« spielten.