Oberwolfach mit Kinderaugen: Wie es beim ersten Jugendforum lief
Das erste Jugendforum fand am Freitag in der Oberwolfacher Festhalle statt – allerdings ohne Jugendliche. Der Nachmittag wurde dann von den Kindern der dritten und vierten Klasse der Wolftalschule gestaltet, die sich vorab intensiv mit ihrer Heimatgemeinde auseinandergesetzt hatten und jede Menge Verbesserungsvorschläge parat hatten.
Workshops geplant
Bürgermeisterstellvertreterin Erna Armbruster begrüßte die rund 30 Kinder, ihre Eltern, Gemeinderäte, den Projektbegleiter Udo Wenzl und später auch die Grünen-Landtagsabgeordnete Sandra Boser. Die Gemeinde Oberwolfach ist Teil des Förderprogramms "Jugend bewegt", das sich zum Ziel gesetzt hat, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in ihrem kommunalen Lebensraum nachhaltig zu fördern und zu verankern. Träger des Programms ist die Jugendstiftung Baden-Württemberg. Das Projekt startete in Oberwolfach bereits im Juni 2023 und wird von Kommunalberater Udo Wenzl unterstützt. Veranstaltungen mit Workshopcharakter wie eigentlich für Freitag geplant und eine Fahrt in den Landtag im Juli sollen die Jugendlichen informieren und aktiv in die Zukunftsprozesse der Gemeinde einbinden.
Den Start des Projekts bildete im vergangenen Jahr ein Thementag an der Wolftalschule. Dessen Ergebnis stellten die Kinder am Freitag vor. Udo Wenzl betonte zwar, dass er ein gutes Gefühl habe, dass man hier in Oberwolfach eine gute Basis habe, aber gerade an diesem Tag war wohl ein Fußballspiel den Jugendlichen wichtiger gewesen.
Oberwolfach unter der Lupe
Die Kinder der dritten und vierten Klasse hatten zusammen mit ihren Lehrern und Wenzl ihre Gemeinde genau unter die Lupe genommen – erst im Klassenzimmer und dann hatten sie als "Gemeindedetektive" alle von ihnen ausgewählten Locations inspiziert und bewertet. Dabei waren die Spiel- und Sportplätze, der Themenpark, der Barfußpfad, der Badeplatz an der Walke, der Rathausbrunnen, Lindenplatz, der Ortsteil Grünach, die Umgebung der Schule und vieles mehr. Einig waren sich die Kinder, dass sie ihre Gemeinde schön finden, bemängelt wurden oft zu schnell fahrende Autos, zuviel Müll, zu kleine Spielplätze und fehlende Spielgeräte. Als ihnen wichtige Orte hatten sie auch die Gaststätten, den Hexenplatz und die Grube Wenzel aufgeführt und in der Schule wünschen sie sich mehr Tablets und Ferien, weniger Hausaufgaben und mehr Ausflüge und Aktivitäten.
Auch zu Kinderrechten und über ihren Schulweg hatten die Kinder Stellwände kreiert. Nach der Vorstellung ihrer Ideen lud Wenzl alle Eltern und Gemeinderäte ein, mit den Kindern an den Themenstellwänden ins Gespräch zu kommen, bis Sandra Boser käme. Mit ihr wurde dann abschließend in der Runde noch zu einer Diskussion eingeladen. "Demokratie fängt auf jeden Fall schon im Kindergarten und der Schule an", sagte Boser. "Die Kinder sollen da schon gucken und mitentscheiden, was man besser machen kann."