Oberwolfacher Frauengemeinschaft erteilt Bundesverband Abfuhr
Nach langer Pause traf sich die Katholische Frauengemeinschaft (KFD) Oberwolfach am Mittwoch zur Jahresversammlung: Die vorangegangene war bereits im September 2017. Im Fokus standen dabei die Selbstständigkeit der Gemeinschaft und ihre Zukunft. In der Frauengemeinschaft führen einzelne Gruppen Aktionen durch und sie unterstützt aus ihren Erlösen verschiedene soziale Projekte.
Der wichtigste Programmpunkt des Abends: Die Abstimmung über den Beitritt zum Bundesverband der Katholischen Frauen Deutschlands. Wie Elfriede Eisenmann erläuterte, bemängelte die Diözese, die Oberwolfacher Frauengemeinschaft sei mit die einzige, die nicht im Bundesverband organisiert sei. Lediglich 32 der 190 Frauen seien auch Mitglied im Verband. „Wir wären dann weisungsgebunden“, bemerkte Eisenmann zu einem Beitritt der Gemeinschaft zum Bundesverband.
In geheimer Wahl stimmten 30 der 31 Stimmberechtigten mit einem klaren Nein gegen den Beitritt der Oberwolfacher Gemeinschaft zum Bundesverband. Auf einen neuen Namen für die Gemeinschaft konnten sich die Frauen noch nicht einigen. Über die zukünftige Arbeit der Gemeinschaft einigte man sich darauf, bei einem festen, jährlichen Treffen das Programm der Frauengemeinschaft festzulegen. „Die gute Nachricht: Es geht weiter!“ fasste Kaplan Georg Henn das Ergebnis zusammen und sprach zum Abschluss Segensworte für die Frauen.
Eingangs der Versammlung hatte Elfriede Eisenmann über die Aktivitäten der Gemeinschaft in den vergangenen fünf Jahren berichtet. So wurden mit Ausnahme des Jahrs 2020 Adventskranzaktionen und die adventliche Frühschicht durchgeführt. Bis 2019 gab es erfolgreiche Beteiligungen am Kuchenmarkt Wolfach, wobei sie ausdrücklich Monika Echle für ihre dort verkauften Lumpenschuhe dankte. Einen der Höhepunkte im Jahresprogramm, die Frauenfasnet, gab es bis 2020. Daneben gab es Kreuzwege nach St. Jakob, Maiandachten in der Steigfelsenkapelle, Blumenteppiche zu Fronleichnam, Meditations- und Tanzabende, Abend- und Frauenheilkräuter-Wanderungen und zwei Jahresausflüge. 2020 nähten die Frauen unzählige Schutzmasken.
Wechselnd war der Kassenstand in den vergangenen Jahren, wie Ursula Talmon L’Armée berichtete. So wurden von 2017 bis 2021 kleinere Defizite erwirtschaftet, mit Ausnahme eines geringen Gewinns 2020. Der Hintergrund für die Verluste waren zahlreiche, kostspielige Spendenaktionen der Gemeinschaft. „Wir haben noch Rücklagen“, wies L’Armée auf den möglichen Kassenausgleich hin.
Bürgermeister Matthias Bauernfeind sprach der „Solidargemeinschaft, die Gutes tut“ seinen Respekt und Dank aus. Hier werde deutlich, was gelebter Glaube bewirken könne, lobte Kaplan Georg Henn: „Ich bin beeindruckt, was da an ehrenamtlichem Engagement erbracht wird.“