Oberwolfachs Angler reinigen die Wolf
Coronakonform setzte der Angelverein Oberwolfach seine diesjährige Bachputzede an der Wolf um: Sie erstreckte sich über eine ganze Woche, mehr als 20 Helfer waren zeitlich gestaffelt an der Wolf und deren Seitentälern unterwegs.
Anglerchef Wolfgang Welle hatte die Wolf samt Zuläufen von Wolfach bis hinauf zum Ende des Vereinsgewässers an der Gemarkungsgrenze zu Schapbach für die Reinigungstrupps in 15 Abschnitte aufgeteilt.
„Zielhafen“ für den gesammelten Unrat war ein Container, den die Angler bei der Feuerwehr im Ortsteil Walke aufgestellt hatten. Welle holte die Abfälle mit seinem Hänger bei den Trupps ab und brachte sie zur Walke.
Zuflüsse sind Aufzuchtgewässer
Besondere Sorgfalt verwendeten die Angler auf die Zuflüsse der Wolf aus den Seitentälern wie Rankach, Gelbach, Erzenbach oder Frohnbach. „Das sind unsere Aufzuchtgewässer für den Brutbesatz der Bachforelle“, erklärte Welle. Dorthin zieht es die Fische zum Laichen an verdeckten Stellen der kleinen Zuflüsse.
Die „Brütlinge“ kommen aus der vereinseigenen Anlage für Besatzmaßnahmen im Erzenbach. Dort werden seit Dezember 40 000 Forelleneier bis zu Jungforellen herangezogen und dann an den Seitengewässern „ausgewildert“.
Trotz dieser Aufzuchtbemühungen der Angler sei die Bachforelle in der Wolf stark rückläufig, bedauert Welle. Der Hauptgrund sei die zunehmende Wassererwärmung im Sommer; so habe das Wasser im vergangenen Jahr eine Spitzentemperatur von 26 Grad erreicht – viel zu warm für die Forelle.
Beschattung wird immer wichtiger
Die Weißfischbestände dagegen explodierten förmlich. „Die Beschattung der Uferbereich wird immer wichtiger“, betonte Welle. Der Bauhof berücksichtige das und nehme möglichst wenig Ufergehölz heraus.
Eigentlich veranstaltet der Angelverein seine Bachputzede jedes Jahr; 2020 fiel sie wegen der Pandemie aus.
Die Anglerfreunde aus dem Elsass seien dieses Mal coronabedingt erstmals nicht vertreten, bedauert Welle. Dagegen beteiligten sich auch zahlreiche Nichtangler an der Aktion, etwa die ganze Familie von Armin Wachendorfer aus dem Gelbach samt Verwandtschaft.
Es kam einiges an Unrat zusammen bei der diesjährigen Bachputzede. Ein beachtlicher Teil davon waren erstmals achtlos „entsorgte“ Coronamasken.