Hornberg

Olympiade der Schiffsmodelle

Petra Epting
Lesezeit 4 Minuten
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29. August 2015

Tüfteln am russischen Forschungsschiff Olga: Emil Bayerlein (links) und der SMC-Vorsitzende Erich Voit. Der Verein verzeichnet einen Anstieg von vier auf mittlerweile 36 Mitglieder. Auf den guten Zusammenhalt ist der Vorsitzende besonders stolz. ©Petra Epting

Noch vor zwei Jahren stand der Schiffsmodellclub Schramberg vor der Auflösung – jetzt richtet er in zwei Wochen zum 20-jährigen Bestehen die 30. Alemannenregatta mit internationalen Teilnehmern auf dem Weiher beim Landhaus Lauble aus.

Dem Vorsitzenden des Schiffsmodellclubs Hornberg-Schramberg, Erich Voit, haben es die Fischkutter angetan, Emil Bayerlein schraubt am russischen Forschungsschiff Olga, manche haben eine Vorliebe für Kriegsschiffe und Rainer Quattländer steuert einen Krabbenkutter aus der Nordsee. Mit dessen sämtlichen funktionierenden Aufbauten wäre er durchaus in der Lage, wie das Original zu fischen.

Alle drei sind Schiffsmodellbauer aus Leidenschaft, und häufig am Langwieser-Weiher auf dem Fohrenbühl anzutreffen. Miteinander freuen sie sich nicht nur auf das kommende Ereignis der Alemannenregatta, sondern auch darüber, dass es gelungen ist, dem Club wieder Leben einzuhauchen. Denn noch 2013 stand die Auflösung der Interessengemeinschaft der Schiffsmodellbauer bevor. Die Mitgliederzahl stieg binnen zwei Jahren jetzt sogar von vier auf 36.

Der Hornberger Erich Voit, der sich mit Modellfliegern beschäftigte, die aber doch mehr wetterabhängig sind, wandte sich damals den Schiffen zu, suchte nach einem Verein und stieß auf dem SMC Schramberg. Um die Auflösung abzuwenden stieg er kurzerhand als Vorsitzender ein und seither erlebt der SMC, der in SMC Schramberg-Hornberg umbenannt wurde, eine so nicht erwartete Wiederbelebung.

Erfolgreiche Bewerbung

Diese gipfelte nun gar in der erfolgreichen Bewerbung um die Ausrichtung der 30. Alemannenregatta. Denn erst im letzten Jahr trat der SMC, aus dem mittlerweile ein Verein wurde, den Alemannischen Schiffsmodellfreunden bei, was Voraussetzung ist, um den Zuschlag überhaupt zu erhalten. »Zum 20-Jährigen diese Regatta austragen zu dürfen, das passt doch«, freut sich Erich Voit nicht nur über diesen Erfolg, sondern auch über seine Mitstreiter und einige Sponsoren, die den Schiffsbauern unermüdlich zur Seite stehen.

Der Vorsitzende ist stolz darauf, dass es nach den düsteren Auflösungs-Aussichten gelungen ist, die Regatta hierher zu holen. Denn es handelt sich dabei um die »Olympiade der Schiffsmodellbauer«. Derzeit stecken die Vereinsmitglieder voll in den Vorbereitungen.

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Teilnehmen werden 158 Boote mit 110 Kapitänen aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Lichtenstein. Sie alle stellen sich mit ihren Modellen in verschiedenen Klassen professionellen Schiedsrichtern zur Bewertung und werden natürlich auch Kurse fahren.

Eine besondere Herausforderung ist dabei das Rückwärtsfahren. Neben immer mehr Jugendlichen, die Spaß an diesem Hobby finden, gibt es zunehmend weibliche Kapitäne. Wer Interesse hat, der darf gerne an den Wochenenden vorbeikommen, auch Modellboote zum Ausprobieren stehen zur Verfügung.

Geschick gefragt

Für den Modellbau ist handwerkliches Geschick in vielen Bereichen gefragt. Es gilt ebenso mit Kunststoff umzugehen wie mit Holz und natürlich der Elektronik. Wenn einem die Lösung mal nicht sofort einfallen will, ist viel Geduld gefragt. Deshalb dienen die regelmäßigen Weiher-Treffen auch zum Fachsimpeln und Weitergeben von Tipps. Leider ist, wie im richtigen Leben auch, ab und an ein Untergang zu beklagen. »Auch in unserem Vereinsgewässer lässt sich nach Schiffswracks tauchen«, schmunzelt Erich Voit. Das sei zwar ärgerlich, aber leider unvermeidbar. Einmal ein Aida-Kreuzfahrtschiff zu bauen, das würde ihn ungeheuer reizen, verrät er.

An einem »Schnellbausatz« basteln manche mal eben um die 500 Stunden und natürlich verfolgen die Modellbauer, wo die Originale in der Welt unterwegs sind. Viele pflegen Kontakte zu deren »richtigen« Kapitänen. »Die freuen sich in der Regel über den Nachbau als Modell und händigen gern die Baupläne aus«, sagt Erich Voit. Über das Programm inklusive Alemannenabend am Festwochenende berichten wir noch gesondert.

Regatta

Die Alemannenregatten finden jährlich statt. An der Wertung um den Alemannenpokal nehmen nur Mannschaften (Vereine) aus dem alemannischen Sprachraum teil. Eine Mannschaft besteht aus vier Teilnehmern. Gewertet werden die vier besten Fahrwertungen in den Klassen Plan-Modelle, Bau-Modelle und Dampf-Modelle. 1988 wurde beschlossen, für die Alemannen einen eigenen Verband zu gründen. 42 Vereine und 70 Einzelmitglieder zählen die Alemannischen Schiffsmodellfreunde heute.

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