Open-Air-Kino im Hausacher Mostmaierhof über van Gogh
Der Verein Mostmaierhof hat noch viele Ideen und setzt bereits die nächste um: am Freitag, 1. Juni, wird der idyllische Hof zum Open-Air-Kino mit dem Film »Loving Vincent«.
Seit Dezember vergangenen Jahres ist der Animationsfilm »Loving Vincent«, in dem van Goghs Bilder lebendig werden, in den Kinos. Am Freitag, 1. Juni, wird er im ersten Open-Air-Kino im Mostmaierhof gezeigt: »Als Hommage an die Künstler, die bei uns in ihren Ateliers arbeiten«, sagt die Vize-Vorsitzende Edeltraud Müller auf Anfrage des Offenburger Tageblatts.
Ursprünglich als Kurzfilm geplant, wurde den Regisseuren Dorota Kobiela und Hugh Welchman schnell klar, dass »Loving Vincent« das Potenzial für einen großen Kinofilm besaß. Laut der Webseite des Films duerte die Vorproduktion zu »Loving Vincent« vier Jahre: vom Drehbuch über die Finanzierung bis hin zum Dreh mit hochkarätiger Besetzung vor Blue- und Green-Screens. Mehr als 850 Motive fanden Eingang in den Film, wobei gut 120 Gemälde von Vincent van Gogh entweder vollständig oder in Ausschnitten nachempfunden wurden.
65.000 Einzelbilder
In den zwei darauffolgenden Jahren wurden die realen Filmbilder von mehr als 120 Malern in Ölgemälde übertragen. Dabei wurden 65 000 Einzelbilder erschaffen, um van Goghs Werk zum Leben zu erwecken. Pinselstrich für Pinselstrich wurden die Gemälde leicht variiert und somit in Bewegung versetzt. Entstanden ist ein außergewöhnliches und einmaliges Seherlebnis, für das Clint Mansell »einen hinreißenden Soundtrack komponierte«, wie es in der Ankündigung heißt.
Zur Geschichte des Films: Ein Jahr nach dem Tod Vincent van Goghs taucht plötzlich ein Brief des Künstlers an dessen Bruder Theo auf. Der junge Armand Roulin soll den Brief aushändigen, doch er kann den Bruder nicht ausfindig machen und reist in den verschlafenen Ort Auvers-sur-Oise. Hier hat der berühmte niederländische Maler die letzten Wochen seines Lebens verbracht. Auf der Suche nach dem Empfänger stößt Armand auf ein Netz aus Ungereimtheiten und Lügen. Fest entschlossen will er die Wahrheit über den Tod des Malers herausfinden.
Film aus Ölgemälden
»Loving Vincent« ist der erste Film, der vollständig aus Ölgemälden erschaffen wurde und van Goghs berühmte Bilderwelten auf der Kinoleinwand lebendig werden lässt. »Er ist der originellste, schönste und berührendste Kunstfilm, den das Jahr 2017 zu bieten hat«, urteilte die »FAZ« nach dem Kinostart im vergangenen Dezember und nennt drei Gründe: »Weil er so fantastisch schön anzuschauen ist, weil die Geschichte großartig ist und weil das ein Film gegen alle Wahrscheinlichkeiten ist.«
Nun muss nur noch das Wetter mitspielen, bei Regen fällt die Vorstellung aus, kündigen die Veranstalter an. Einlass ist am Freitag, 1. Juni, um 20 Uhr, die Vorführung beginnt um 22 Uhr. Der Eintritt kostet 7,50 Euro.