Ortschaftsrat diskutiert über Müllentsorgung in Lehengericht
Verstreuter Plastikmüll verschmutzt die Umwelt: Eingefriedete Sammelstellen oder noch besser Gelbe Tonnen sind ein Ziel bei der Müllentsorgung in den Außenbezirken Schiltachs. Der Ortschaftsrat diskutierte am Montagabend über das Thema.
Die Abholung der Gelben Säcke im Schiltacher Außenbereich Lehengericht macht nicht nur Ortsvorsteher Thomas Kipp und den Räten seit längerer Zeit Sorgen. Auch einige Bürger des Stadtteils im Publikum der öffentlichen Sitzung in der Lehengerichter Gemeindehalle machten sich am Montagabend Luft zum Thema.
Der Entsorger Alba fährt, auch wegen der für dessen Fahrzeuge offenbar schwierig zu befahrenden engen Straßen im Außenbereich, nicht jedes Haus dort an. Deshalb bringen die Anlieger ihren Plastikmüll in den Gelben Säcken an definierte Sammelpunkte bei Vor Erdlinsbach, Bohmen, Schmelze, Vor Eulersbach, Reichenbächle, Vor Hunsel und Vor Kienbächle sowie Rohrbach, wo er früh morgens zu Abholungsterminen bereitliegen muss. Um den Zeitrahmen einzuhalten, bringen die meisten Anlieger den Müll spätestens am Vortag zur Sammelstelle.
Doch nachts zerfetzen wilde Tiere – oft angelockt vom Duft der nicht gesäuberten Verpackungen im Plastikmüll – die dünnen Säcke, auf der Suche nach Futter. Zudem trägt der Wind die Gelben Säcke oder den leichten Plastikmüllinhalt der bereits beschädigten Tüten in die Umgebung.
Wer räumt auf?
„Und wer ist anschließend zuständig für die Säuberung der Sauerei?“, fragte eine Anliegerin. Die Stadt Schiltach jedenfalls sei es nicht, erklärte der Ortsvorsteher das Dilemma. „Wem es halt zuerst auf den Geist geht, der schnappt sich den Besen“, erklärte Ortschaftsrat Kay Wolber (BBW) das private Engagement im Rohrbach. Allerdings halte sich die Verschmutzung dort, wo auch er mit weiteren Anliegern ihre Besen dagegen schwingen, in Grenzen: Denn im Rohrbach ist die Müllsammelstelle mit einem Bauzaun gesichert, doch trotz Einfriedung sei das eben auch eben „kein Sorglospaket“, so Wolber.
Durch einen Vor-Ort-Termin mit Vertretern des Landkreises und des Müllentsorgers wurde diese Müllsammlestelle dort so definiert, erklärte Kipp und verwies auf die Hartnäckigkeit, mit der das Problem immer wieder angesprochen wurde: „Wenn wir nichts machen, passiert auch nichts“, appellierte er auch an die Anlieger, ihre Probleme an geeigneter Stelle immer wieder vorzubringen, bestenfalls mit belegenden Fotos. Die präsentierte Kipp dem Ortschaftsrat, mit der Aussicht auf „bis zu 50 weiteren davon“.
Er vermutete zudem, dass die Wege für Müllentsorgungsfahrzeuge ebenso wie für Langholzer, die das dort gewöhnlich anfallende Material abfahren würden, geeignet seien. Zudem würden Sperrmüllfahrzeuge die Wege zu den privaten Haushalten auch schaffen. Deshalb hat Kipp einen Plan erstellt, demnach die angefahrenen Sammelstellen durch den Müllentsorger ebenso erreicht werden könnten wie die anliegenden Haushalte. Der Plan liegt dem Landkreis vor und soll auch mit dem Entsorger besprochen werden.
Bürgermeister Thomas Haas werde das Problem auch im Kreistag ansprechen, so Kipp. „Die Chancen, dass was geht, stehen also nicht so schlecht“, hofft der Ortsvorsteher auf diese Lösung für das Müllproblem.
Gelbe Tonne abgelehnt
Es gab bereits Überlegungen im Schiltacher Gemeinderat, den Grüne-Punkt-Plastikmüll in eine Gelbe Tonne, wie es sie in anderen Landkreisen statt des Gelben Sacks gebe, zu schmeißen, so Kipp. Doch der Vor
schlag wurde von den Stadträten abgelehnt, weil die manchmal beengten Bedingungen der Stadt eine zusätzliche Tonne oftmals nicht zulassen würden, hieß es im Schiltacher Gemeinderat (wir berichteten). Sollte die Umfriedung von Müllsammelplätzen im Außenbereich eine Lösung sein, stelle sich zudem die Frage „wo?“. Denn es würden voraussichtlich private Grundstücke dafür benötigt, erklärte Kipp eine weitere Hürde. Martin Schuler (BuW) stellte klar, dass der Kreis am Zug sei und eine Lösung finden müsse.
Einfach vergessen
Der Entsorger Alba würde nicht selten einige Sammelpunkte im Schiltacher Außenbereich einfach „vergessen“ und erst nach Beschwerde manchmal Tage später den Müll abfahren. Auch die Entsorgung des Sperrmülls mache Probleme, monierten einige Lehengerichter Bürger am Montag in der Ortschaftsratssitzung.