Panflöte und Orgel harmonieren in Haslacher Stadtkirche
Fast wie ein verlorenes Häuflein wirkten die gut 60 Besucher in der weitläufigen Kirche St. Arbogast, als am Sonntag der Organist Karl Echle und der Panflötist Jonas Jenzer ein Konzerte gaben. »Sonare« nannten sie ihren Auftritt.
Karl Echle (Orgel) und Jonas Jenzer (Panflöte) gaben am Sonntagabend ein Konzert in der Haslacher Pfarrkirche St. Arbogast. Bei ihrem ihren Auftritt widmeten sie sich fast vollständig dem italienischen Barock – eine gute Wahl.
Fast alle Stücke, außer den Solostücken für Orgel und einer Sonate von Arcangelo Corelli, waren für Orgel und Flöte, wenn auch nicht Panflöte, komponiert. Es war mithin eine höchst harmonische Abfolge von Stücken zweier solch unterschiedlicher Instrumente. Wobei der Unterschied mehr im Tonvolumen zu suchen ist; in der Tonerzeugung folgen sowohl Orgel als auch Panflöte demselben Prinzip.
Prachtvoller Klang
Schon beim »Allegro« in Giuseppe Sammartinis »Sonata No. 2« erfüllte ein überraschender, prachtvoller Klang den Kirchenraum mit seiner hellen, für diese Besetzung geradezu idealen Akustik. Herrlich entfalteten sich die von der Flöte sanft angespielten Töne in dem sakralen Raum und verbanden sich mit dem Klang der Orgel zu einer harmonischen Einheit.
Mit dem tänzerisch-temperamentvollen »Minuet« endete das formvollendete Stück. Der wohl barocke aber doch vornehmlich romantisch gestimmte Antonio Vivaldi erwies sich als geradezu ideal für diese Besetzung. Von ihm spielten die zwei Musiker vier Sätze seiner »Sonata in C-Dur«. Vor allem beim »Allegro assai« kam die bewundernswerte spielerische Gewandtheit des Panflötisten zur Geltung.
Kleine Verschnaufpause
Dann gab es mit zwei Orgelsolostücken eine kleine Verschnaufpause für die Panflöte: Die »Sonate Nr. 1« und die »Sonate Nr. 3« von Andrea Lucchesi. Bei beiden Sonaten legte Karl Echle wie gewohnt sein sowohl virtuoses, als auch überaus sensibles Orgelspiel an den Tag. Insbesondere die zweite Sonate faszinierte mit ihrer ungewohnten Registrierung.
Mit bewundernswerter Klarheit des Flötenspiels begann das »Adagio« der »Sonata in d-Moll« von Benedetto Marcello. Nach einem genussvoll breit ausgespielten »Largo« endete das Stück mit einem heiteren »Allegro«.
Gewaltiger Schlussakkord
Voll in die Tasten griff der Organist bei dem Solostück »Sonate D-Dur« von Antonio Diana. Reizvoll changierte die Orgel zwischen erhabenem Choral und ausgelassener, beinahe schon nach Orchestrion klingender Musik, das mit einem gewaltigen Schlussakkord fast die Kirche erbeben ließ.
Ein gewisses Wagnis stellte der letzte Beitrag, die »Sonate Nr. 2 in G-Dur Op. 5 No. 10« von Arcangelo Corelli dar. Das fünfsätzige Stück ist für Orgel und Violine geschrieben, wurde aber in der Besetzung mit Flöte ausgesprochen schlüssig umgesetzt. Gewaltiger Beifall stand am Ende des Konzerts. Für ihn bedankten sich die Musiker mit einer Zugabe: Der Wiederholung des »Allegro« in Benedetto Marcellos »Sonate No. 2«.