"Papalagi" nimmt Abschied von den Fans
Im Frühjahr feierte die Kinzigtäler Band »Papalagi« im Lahrer Schlachthof ihre Volljährigkeit. Nach 18 Jahren geben die vier Musiker am Freitagabend, 4. Dezember, ihr letztes gemeinsames Konzert.
»Super Show, tolles Band-Gefüge, richtig gute Songs, Mörder-Stimme – und alles zusammen in perfekter Übereinstimmung – der pure Genuss! Merci euch allen«, postete ein Fan neulich nach dem »Schlachthof«-Konzert. Damit ist nun Schluss. »Papalagi« steht am Freitag, 4. Dezember, um 21.30 Uhr im Hausacher »Triangel« zum letzten Mal auf der Bühne.
"Traurig, weil unsere Lieder so geil sind"
»Ich bin traurig, weil unsere Lieder so geil sind und wir unsere einzigartige Musik jetzt nicht mehr zusammen spielen, aber ich bin auch voller Vorfreude, weil wir es heute Abend mit hoffentlich vielen Fans noch einmal richtig krachen lassen werden«, sagt Philip Allgaier. Er ist der jüngste von »Papalagi« und war genau ein halbes Leben dabei.
»Die ersten Jahre waren geprägt von magnetischem Zusammensein. Wir trafen uns mehrmals die Woche und am liebsten übers Wochenende in Hofweier. Marco und Chris bewohnten hier einen alten Hof, der zu Proberaum, Lebewelt und Partylocation wurde«, so beschrieb die Band ihr erstes Jahr. 2001 kam es zur ersten »Identitätskrise«, die sie erfolgreich überstanden hat. »Papalagi ist nicht tot. Wir haben endlich wieder einen Proberaum«, postete die Band 2012 auf ihrer Facebookseite und probt seither in Berghaupten. Mittlerweile sind aus den vier »Papalagis« Thilo Mensak (Gesang), Marco Pereira (Gitarre), Christian Feißt (Bass) und Philip Allgaier (Schlagzeug) Familienväter geworden.
»Ein Abschied reicht«
Ist es nun wirklich ein endgültiger Abschied oder nur so eine Art Vaterschaftsjahr? »Wir haben alle keine Lust auf zehn Abschiedskonzerte«, sagt Philip Allgaier. Ein Abschied muss reichen. Zumindest ein Abschied von der Bühne. Das Quartett hat noch einiges eingespielt, »da schaffen wir jetzt gemütlich dran, das wird auch noch veröffentlicht« (papalagi bandcamp.com). Aber sonst sei der Abschied durchaus ernst gemeint. Jeder habe halt seine Schäfchen zu hüten, man habe nicht mehr immer genügend Proben hinbekommen, und »eigene Musik braucht Behandlung und die Band auch«, so Allgaier.
Freier Eintritt
Natürlich seien aus den vier Musikern im Lauf der 18 Jahre Freunde geworden. Nun gelte es, für diese Freundschaft eine andere Ebene zu finden. Und sicher sei da auch noch nicht der letzte Ton gespielt, »aber halt nicht mehr auf der Bühne«.
Wörtlich übersetzt heißt Papalagi »Himmeldurchbrecher«. Heute Abend werden sie zum letzten Mal musikalisch den Himmel durchbrechen. Wer sie dabei begleiten will, ist willkommen. Der Eintritt ist frei.