Hornberg

Pfarrer Thomas Krenz zum Umgang mit der Pandemie

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20. November 2020

Pfarrer Thomas Krenz stellt in der Corona-Pandemie ein großes Redebedürfnis fest. ©Petra Epting

Sind Pfarrer in dieser Krise eigentlich besonders gefordert und was raten sie ihrer Gemeinde? Wir sprachen mit dem evangelischen Pfarrer von Hornberg, Thomas Krenz.  

Seelsorge in Corona-Zeiten: Verbuchen Sie als evangelischer Pfarrer denn eine Zunahme?

Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen, mit denen ich zusammenkomme, ein Bedürfnis haben, über die Situation der Pandemie zu reden, ihre Befürchtungen zu äußern, aber auch ihre Hoffnungen.

Um was drehen sich die Sorgen und Nöte und haben Sie es in Pandemie-Zeiten vielleicht auch mit einem anderen Personenkreis zu tun?

Das ist ganz unterschiedlich. Manche sind besorgt, da sie zur Risikogruppe gehören, andere bedauern die Einschränkungen bei Besuchen in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Man macht sich oft auch Sorgen um die wirtschaftliche Situation der Gastronomie. Ich begegne aber auch vielen Menschen, die trotz hohen Alters sich nicht fürchten und denen der persönliche Kontakt mit Menschen sehr viel bedeutet und sie gerne besucht werden möchten. Manchmal wird auch versucht, eine Deutung im Glauben zu finden. Was will uns Gott mit dieser Krise sagen.

Wie findet die Seelsorge statt? Verstärkt per Telefon oder im persönlichen Gespräch?

Im Moment sind immer noch meistens Besuche erwünscht. Im ersten Lockdown waren es aber fast nur Gespräche am Telefon.

Unterscheiden sich die Ängste von jüngeren und älteren Menschen und wenn ja, wie?

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Auch jüngere Menschen sind nach meinem Eindruck besorgt und wollen dazu beitragen, dass die Pandemie eingedämmt werden kann. Ich nehme keine so großen Unterschiede in der Sicht der Dinge in den verschiedenen Altersgruppen wahr. Sicher spielt aber der persönliche Glaube eine wichtige Rolle, ob man sich geborgen weiß bei Gott oder Furcht und Resignation die Gedanken bestimmen.

Was raten Sie denn generell in diesen Zeiten? Auf was sollten die Menschen achten?

Ich glaube, dass im Gebet eine große Kraft liegt und dass es uns ruhig macht in allen Stürmen des Lebens. Die Fürbitte für die Kranken, für die von den Einschränkungen besonders Betroffenen, für die Ärzte/innen, das Krankenpflegepersonal, die Wissenschaft, die Politiker/innen, die Bitte um Bewahrung und Schutz für unsere Familien und Orte sind ein ganz wichtiger Beitrag zur Bewältigung dieser Krise. Natürlich auch die Befolgung der notwendigen Einschränkungen und Hygieneregeln. Aber der Kontakt untereinander sollte bei aller Vorsicht nicht darunter leiden. Wir müssen dann eben andere Wege der Kommunikation benutzen.

Und an was halten Sie sich selber fest?

Ich weiß, dass mein Leben fest in Jesu Händen liegt und dass ich eine ewige Zukunft bei ihm habe. Ich weiß, dass mich keine Bedrohung in dieser Welt von der Liebe Christi trennen kann.
Im Hinblick auf Weihnachten: Wie kritisch beurteilen Sie diese Zeit, wie sind Ihre Erfahrungen an Tagen, an denen in der Regel die Familie zusammenkommt – rechnen Sie mit einer Zunahme beispielsweise der Vereinsamung?
Ich freue mich sehr auf Weihnachten, auch wenn es anders sein wird und wir noch nicht wissen, ob wir als Familie zusammenkommen können. Aber dass Jesus in diese dunkle Welt gekommen ist, macht Hoffnung. Wir sollten auch als Gemeinde diejenigen in Blick nehmen, die vielleicht dieses Weihnachten besonders unter Einsamkeit leiden und uns ihnen zuwenden, so wie das möglich ist.

Gibt es in Hornberg eigentlich noch die Videogottesdienste oder planen Sie wieder welche?

Seit Beginn der Corona-Krise im März wurde jeder Gottesdienst ins Internet gestellt (bei Youtube) und kann auch weiterhin mit dem Link auf unserer Homepage www.eki-hornberg.de. jeden Sonntag ab 11.45 Uhr abgerufen werden. Wir sind aber auch sehr dankbar, dass öffentliche Gottesdienste in unserer Kirche mit den Hygienemaßnahmen der Landeskirche möglich sind und von vielen Menschen genutzt werden.

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