Hausach

Podiumsdiskussion zur Europawahl mit wenig jugendlicher Resonanz

Patrick Schmider
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
20. April 2019
Mehr zum Thema

(Bild 1/6) Sehr gut vorbereitet und spannend inszeniert war die interaktive Podiumsdiskussion zur Europawahl, die er Arbeitskreis »European Citizenship« der Katholischen Landjugendbewegung in der Erzdiözese in der Hausacher Stadthalle organisiert hatte. Dennoch blieben viele Stühle leer. ©Patrick Schmider

Gut 40 interessierte Gäste, darunter etwa die Hälfte Jugendliche, nahmen an der interaktiven Podiumsdiskussion der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) am Donnerstag teil, um vor der Europawahl am 26. Mai mit regionalen Politikern über relevante EU-Themen zu debattieren. 
 

Vier Kärtchen lagen am Gründonnerstag auf den Stühlen in der Hausacher Stadthalle: Grün für »Dafür«, Rot für »Dagegen«, Gelb für »Entweder« und Blau für »Oder« – mit diesen Kärtchen konnte das Publikum seine Meinung über bestimmende EU-Themen und Aussagen der Experten kundtun. Insgesamt vier Themenblöcke wurden während der Debatte behandelt, die wiederum in passende Unterthemen unterteilt wurden. 

Die Politiker hatten für ihre Statements eine Minute Zeit, das Publikum konnte mit den Kärtchen auf die Aussagen reagieren und danach explizite Rückfragen stellen. Viele Stühle in der Stadthalle waren leer geblieben, etwa die Hälfte der gut 40 Besucher waren Jugendliche, für die der Arbeitskreis »European Citizenship« der Katholischen Landjugendbewegung in der Erzdiözese Freiburg die Veranstaltung organisiert hatte. 

Beim Themenblock eins – Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Agrarpolitik – waren sich die Politiker auf dem Podium und das Publikum weitestgehend einig. Weitreichende Themen wie die »Fridays for Future«-Bewegung, die Lebensmittelverschwendung oder den Kohleausstieg 2030 wurden in der Stadthalle kontrovers diskutiert.

Europäische Armee?

- Anzeige -

Beim zweiten Themenblock – Sozial- und Bildungspolitik – wurde ein einheitlicher Mindestlohn diskutiert. »Ein einheitlicher Mindestlohn in Europa macht keinen Sinn, da die einzelnen Länder unterschiedliche wirtschaftliche Voraussetzungen haben«, argumentierte Claudia Haydt (Die Linke). Generell sollte jede Nation ihren eigenen, verhältnismäßigen Mindestlohn einführen, um möglichst viele Menschen über die Armutsgrenze zu hieven, so der Konsens der Experten.

Eine gemeinsame europäische Außenpolitik war in Themenblock drei – Außen- und Sicherheitspolitik –  ein heiß diskutiertes Thema der Debattenrunde. »Wir brauchen eine europäische Armee, die aber auch vom europäischen Parlament beauftragt wird«, argumentierte Marianne Schäfer (FDP). So könne man als Einheit schnell auf jede zukünftige Lage reagieren. Generell solle sich Europa aber nur vor möglichen Gefahren rüsten und nicht agieren. »Es ist aber auch nicht so, dass wir hier im Paradies leben. Es gab ja auch schon Hackerangriffe auf den Bundestag – vermeintlich aus Russland«, betonte Yannick Bury (CDU).

Die Zukunft der EU

Um die Zukunft der EU ging es in Themenblock vier. Weitere Mitgliedstaaten der EU kämen nach Meinung der EU-Kandidaten nur infrage, wenn sie die entsprechenden Kriterien erfüllen können. Bei Nationen außerhalb Europas schieden sich dagegen die Geister. »Wenn Kanada Mitglied der europäischen Union werden will – warum nicht?«, sagte Schäfer. Bury entgegnete: »Irgendwo müssen wir auch schauen, wo die Grenze Europas ist. Wenn beispielsweise ein Land wie Marokko die Kriterien erfüllt, würde ich eine Mitgliedschaft trotzdem nicht begrüßen.«

In den Schlussplädoyers wünschten sich die Kandidaten für die Europawahl vor allem ein ökologischeres und nachhaltigeres Europa. Die EU dürfe nicht auseinanderfallen, da die wichtigsten Themen wie Asylpolitik oder Klimaschutz  nicht national geregelt werden können. In Zukunft solle Europa zu einem starken und handlungsfähigen »Global Player« werden. Die Ergebnisse der Europawahlen würden erste Indizien auf den weiteren Weg der EU geben.
 

Mehr zum Thema

Weitere Artikel aus der Kategorie: Kinzigtal

Die Katholische Landjugend Hausach-Einbach erwartete am Donnerstag mit Spannung das Projekt, das sie in der 72-Stunden-Aktion beackern dürfen: Und dann ging's schon los zum Einsatz im Seniorenzentrum Am Schlossberg. 
vor 22 Minuten
Kinzigtal
Mit der 72-Stunden-Aktion wollen die KJG Wolfach und die Landjugendgruppen Hausach-Einbach und Bollenbach-Schnellingen bis Sonntagnachmittag "die Welt ein Stückchen besser machen".
Das Vorstandsteam der Nachbarschafts- und Altenhilfe Gutach: Horst Hennig (von links), Annie Schneider, Kathrin Ecker, Bürgermeister Siegfried Eckert, Deborah Wolff, Beate Schober, Volker Sahr, Renate Wöhrle, Bärbel Zacharias-Pohlmann und Pfarrer Dominik Wille. 
vor 1 Stunde
Gutach
Die organisierte Nachbarschafts- und Altenhilfe Gutach hat sich vom Helfermangel durch Corona wieder erholt. Der erhöhte Stundenlohn und die Kilometerpauschale hätten sich bewährt.
Bürgermeister Philipp Saar, für den Katastrophenschutz verantwortliche Mitglieder der Verwaltung, Maike Fischer (Bildmitte), Adrian Ritter (Siebter von links) und Markus Neumaier (Vierter von links) bei der Übernahme der Notstromaggregate. Geschulte Mitarbeiter von Bauhof und Stadtwerken stellen die Betriebsbereitschaft der Anlagen sicher. 
vor 3 Stunden
Kinzigtal
Die Stadt Haslach hat zwei neue, dieselbetriebene Notstromaggregate in den Dienst gestellt, um beispielsweise die Rathausinfrastruktur auch bei einem flächendeckenden Stromausfall weiter betreiben zu können.
Ab Februar 2026 sollen in diesem Gebäude in der Werderstraße 17 nach vielen Jahren des Verschiebens endlich sechs städtische Mietwohnungen bezugsfertig sein.
vor 6 Stunden
Hornberg
Der Hornberger Gemeinderat hat die Entwurfsvariante über die Anzahl und Größe der Wohnungen zur Sanierung des Gebäudes Werderstraße 17 festgelegt und freut sich, dass es vorangeht.
Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Andreas Jung (3. von rechts) stellte sich den Fragen der Bürger in der Allmendhalle.
vor 9 Stunden
Steinach - Welschensteinach
Bei einer Diskussionsveranstaltung des CDU-Ortsverbands Steinach-Welschensteinach konfrontierten Bürger den CDU-Politiker Andreas Jung mit Problemen und kritischen Fragen.
Freuen sich über die gelungene Innenrestaurierung ihrer Marienkapelle beim Spänlehof: von links Ludwig und Maria Harter mit Sohn Daniel, rechts Tochter Melanie Müller mit ihrem Mann Alexander und den Kindern Lukas, Tim und Emmi.
vor 12 Stunden
Hausach
Die Marienkapelle des Spänlehofs im Hauserbach wurde vor 100 Jahren geweiht. In den vergangenen Monaten wurde sie aufwendig restauriert, am 1. Mai wird das Jubiläum gefeiert.
Geschäftsführer privater Brauereien aus ganz Deutschland zeigten sich beim Rundgang durch die Brauerei Ketterer beeindruckt von der Ausstattung und tagten im Anschluss zu wichtigen Branchenthemen.
vor 14 Stunden
Kinzigtal
Die Bundesdelegiertenversammlung des Verbands Private Brauereien hat in Hornberg stattgefunden. Themen waren unter anderem der deutsche Biermarkt und die Rohstoffsituation.
Die Schiltacher CDU-Kandidaten (von links): Matthias Fey, Alexander Götz, Michael Götz, Philipp Groß, Hans-Jörg Heinrich, Max Möcke, Stefan Mosler, Lena Rapp, Pierre Reß, Simone Bossert und Andre Schmalz. Es fehlen Karin Kienzler und Sebastian Götz. 
vor 14 Stunden
Schiltach
Elf Kandidaten für den Gemeinderat und zwei für den Ortschaftsrat bieten die Christdemokraten in Schiltach und Lehengericht für die Kommunalwahl am 9. Juni auf.
Mit den Neubauten im Schulzentrum, den Auszahlungen für die Freibadsanierung und die Baukostenumlage fürs Kinzigtalbad stiegen die Investitionen in Hausach auf fast neun Millionen Euro.
vor 14 Stunden
Hausach
Im ersten Corona-Jahr kam bei der Stadt Hausach nicht einmal die Hälfte der „vorsichtig geplanten“ Gewerbesteuer an. Daran erinnerte in der Gemeinderatssitzung am Montag der Jahresabschluss 2020.
Kurt Pöhlandt (links) und Gruppenführer Heinrich Brucker von der Alterswehr sowie Kommandant Dominic Ketterer­ (rechts) überreichten der Jubilarin Maria Weidenheimer neben Blumen auch ein Geschenk.
vor 14 Stunden
Hofstetten
Maria Weidenheimer hat letzte Woche ihren 75. Geburtstag gefeiert. Heute ist sie nicht mehr die einzige Kameradin.
Outdoorexperte Chris Albrecht aus Schramberg wird bei den Naturerlebnistagen zwei besondere Survival-Kurse bieten - einmal für Kinder, einmal für Erwachsene.
vor 21 Stunden
Kinzigtal
Oberwolfachs Naturerlebnistage gehen vom 27. April bis 1. Mai in die dritte Runde. Neue Touren, ein erweitertes Angebot für Kinder und sogar ein Survival-Tag prägen das vielfältige Programm.
17.04.2024
Kinzigtal
Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 zeigt, dass das Kinzigtal im kreisweisen Vergleich sehr gut da steht. Besonders wenige Straftaten gab es in Hofstetten zu verzeichnen.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".