Polizei ehrt Zivilcourage-Vorbilder in Bad Rippoldsau-Schapbach
Als Ende September ein Auto kopfüber in die Wolf stürzte, eilten Fabian Müller und Karl-Heinz Schwab sofort zur Hilfe. „Keine Selbstverständlichkeit“, wie Polizei-Vertreter am Mittwoch bei einer Ehrung lobten.
Hohe Anerkennung verdienten sich die Bad Rippoldsauer Karl-Heinz Schwab und Fabian Müller: Beim schweren Unfall am Morgen des 27. September, bei dem ein Auto in die Wolf gestürzt war, leisteten die beiden ohne zu zögern Erste Hilfe. Dieses außergewöhnliche Engagement wurde am Mittwoch im Bürgersaal des Schapbacher Rathauses von Polizei und Bürgermeister gewürdigt.
Rückblende: Am Sonntagmorgen Ende September durchbrach ein Mercedes auf einem Parkplatz unweit der Kirche laut Polizeibericht aus ungeklärter Ursache einen Zaun und stürzte fünf Meter in die Wolf hinab. Durch starke Regenfälle führte die Wolf viel Wasser, das Auto blieb auf dem Dach im Flussbett liegen. Der 84-jährige Fahrer – Franz Schmid aus Bad Rippoldsau – war bewusstlos in seinem Wagen gefangen.
Fahrer ans Ufer gerettet
Geistesgegenwärtig seien Schwab und Müller in das strömende Wasser gestiegen, um Erste Hilfe zu leisten, lobten Markus Bauder, Leiter der Verkehrspolizei-Inspektion Pforzheim, und Stefan Blendin, Leiter der Verkehrdienstaußenstelle Freudenstadt, am Mittwoch im Rathaus. Es gelang ihnen, den Fahrer aus dem Fahrzeug zu befreien und ans Ufer zu bringen.
Auch wenn der 84-Jährige trotz des beherzten Einsatzes der Helfer später im Krankenhaus verstarb, betonte Bauder: Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass Zuschauer sich bei Verkehrsunfällen einsetzten. Bei diesem Unfall hätten beide Helfer ihre eigene Gesundheit zurückgestellt, was besondere Anerkennung verdiene. Sie hätten Zivilcourage bewiesen und soziale Verantwortung übernommen. Beides verdiene hohe Anerkennung und sei nicht selbstverständlich, lobte Bauder.
Selbstloses Einschreiten
Für ihr engagiertes und selbstloses Einschreiten erhielten sie vom Polizeipräsident Wolfgang Tritsch aus Pforzheim ein Dankschreiben. Beide würden als Vorbild gelten. Zudem gab’s für beide einen Schlüsselanhänger des Polizeipräsidiums Pforzheim.
Karl-Heinz Schwab war mit dem Hund spazieren, Fabian Müller kam zufällig am Unfallort vorbei. Für beide sei es selbstverständlich gewesen, hier Erste Hilfe zu leisten, betonten sie bei der Ehrung. „Es gab keine Frage, hier zu helfen und ins kalte Wasser zu springen“, sagte Schwab.
Auch Bürgermeister Bernhard Waidele würdigte den außergewöhnlichen und vorbildlichen Einsatz der engagierten Helfer. Im Namen des Gemeinderats überreichte er Schwab und Müller je eine Anstecknadel in Bronze, den Wolftalkalender 2021 sowie das Jahrbuch 2019. Beide Helfer seien ein leuchtendes Beispiel für die Jugend, lobte Waidele.