Privatsammlung im »Museum Schlössle« öffnet die Tore
Junge Kunst ist die große Leidenschaft von Helge Gerken – und die will er mit Kunstfreunden im Kinzigtal teilen: Am Sonntag startet im privaten »Museum Schlössle« in Wolfach die zweite öffentliche Ausstellung.
Das kleine und im Kinzigtal bislang noch recht unbekannte »Museum Schlössle« öffnet am Sonntag, 20. September, seine Pforten zu einer neuen Ausstellung: »Positionen Deutscher Zeichner« lautet der Titel der neuen Schau in der Privatsammlung von Helge Gerken. Die Vernissage beginnt um 14 Uhr im Museum, Unterm Schlössle 5, in Wolfach – der Eintritt ist frei.
Das »Museum Schlössle« ist weder Museum noch Galerie, wie man es sich üblicherweise vorstellt – es ist vielmehr Hobby und Leidenschaft für die Kunst, die Helge Gerken mit der Öffentlichkeit teilen will: »Ich habe eine Privatsammlung«, erklärt Gerken. Untergebracht ist die in der einstigen Villa seiner Schwiegereltern. Das Haus ist rundum renoviert, doch vermieten oder gar verkaufen will das Paar nicht. »Ich sammle schon ziemlich lange, das ist meine Leidenschaft«, sagt Helge Gerken und resümiert: »Das ganze Haus ist voller Bilder und Skulpturen.«
2014 öffnete der Kunstfreund, Jahrgang 1937, die Türen zu seinem »Museum Schlössle« zum ersten Mal. »Da hab’ ich einfach mal die Nachbarn eingeladen.« Und: Sie kamen. Anfang Juni dann folgte die erste öffentliche Ausstellung im »Museum Schlössle« – mit Werken von Ehefrau Helga Gerken-Grieshaber, erfahrene Künstlerin und gebürtige Wolfacherin.
Auch in der zweiten Schau ist die Gattin vertreten, neben einer Auswahl an Stücken von gestandenen Künstlern und jungen Talenten. Peter Feiler, 1985 geborener Künstler aus Berlin, ist einer von ihnen. Ebenso wie Michael Wutz, Jahrgang 1979 und ebenfalls in Berlin lebend. »Unter anderem apokalyptische Bilder voller Suggestion«, umschreibt Gerken dessen Werke. Ganz anders und auffällig: Die Zeichnungen von Kinki Texas, ebenfalls Teil der Ausstellung.
Allen Künstlern gemein: Sie haben alle schon in der Galerie Gerken in Berlin ausgestellt – oder werden es im Fall von Kinki Texas im nächsten Jahr. Gegründet wurde die 2004 von Gerkens Tochter Tanja. »Das ist junge Kunst«, sagt Helge Gerken über seine Sammlung. Klassisch-moderne Künstler zählten nicht dazu. Und doch: Die Bilder ziehen an, strotzen zum Teil nur so vor Details – oder fordern den Betrachter mit ihrem schlichten, provokanten Stil. Ein bis zwei Ausstellungen im Jahr will Gerken künftig im »Museum Schlössle« gestalten. »Bevor ich die Bilder nur für mich habe . . . «
Die Ausstellung
»Positionen Deutscher Zeichner« ist vom 20. September bis 18. Oktober zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung am Sonntag ab 14 Uhr sowie immer freitags von 15 bis 18 Uhr. Außerdem öffnet Gerken sein Museum nach Vereinbarung, Telefon 0 78 34 / 93 13. Der Eintritt ist frei.