Rappenstein wird zum Treffpunkt von zahlreichen Wanderern
Das ideale Wanderwetter an Karfreitag löste eine wahre Völkerwanderung auf den Rappenstein oberhalb von Kirnbach aus. Die Feuerwehr-Abteilung hatte dabei alle Hände voll zu tun.
Das »Fürstentum Rappenstein«, so das Ortsschild beim Rappenstein, empfing eine schier unzählige Schar von Wanderern zum Wanderhock. Von allen Seiten, von Kirnbach, von Gutach und sogar von Hornberg, kamen immer mehr Wanderer zum »Schwätze, Lache, Esse, Trinke«, wie es in der Einladung hieß. Und vom Gutacher Bachhof kamen die gewohnten Reiter mit einem Dutzend Pferde zu Besuch.
Vom »Q-Stall-Club« übernommen
Vor 21 Jahren hatte das Team vom »Q-Stall-Club« Kirnbach die uralte Tradition des Karfreitagshocks wiederbelebt und seither ausgerichtet – oft unter widrigsten Bedingungen. So gab es droben am Rappenstein an Karfreitag auch schon mal einen Schneesturm oder das ganze Gelände wurde vom Dauerregen in eine Schlammwüste verwandelt. Seit dem vergangenen Jahr hat die Kirnbacher Feuerwehr vom »Q-Stall-Club« das Equipment und die Regie des Treffs übernommen.
Das Besondere am Wanderhock Rappenstein: Es gibt nur regionale Produkte, vorzugsweise aus Kirnbach. Und – es war ja schließlich Karfreitag – auf dem Speiseplan stand kein Fleisch, sondern Forelle mit Meerrettich. Ein ebenso unerwarteter wie schnell ausverkaufter Renner war das Bärlauch-Butter-Brot und das Überraschungs-Osterei vom Joosebuur.
Die Schlange vor der Kasse mit den Essensbons wurde immer länger, und es dauerte mehr als zwei Stunden, bis sie auf übersichtliche Länge »abgebaut« war. Es war bewundernswert, mit welcher Ruhe Jan Staiger und Markus Esslinger von der Feuerwehr die Arbeit an der Kasse bewältigten. Auch die Küche hatte alle Hände voll zu tun, den Ansturm der vielen hungrigen Wanderer zu bewältigen. Die dritte Mannschaft der Handball-Spielgemeinschaft Gutach/Wolfach verkürzte indessen die Wartezeit auf das Essen musikalisch: Sie brachte auf den zur Wanderung mitgeschleppten Instrumenten ein kleines Ständerle.
Fest soll weiter bestehen
Feuerwehr-Abteilungskommandant Jan Staiger beantwortete, als er kurz Zeit zum Luftholen fand, die Frage nach der Motivation zur Übernahme des Fests durch die Feuerwehr so: »Wir wollten halt unbedingt, dass das Fest weiter besteht.« Es gelte immerhin, eine uralte Tradition fortzuführen. Das Fest finde in etwa der gleichen Form nächstes Jahr an Karfreitag wieder statt, versprach er, und er hoffe, dass das Wetter dann wieder so gut mitspielt.