Reha-Werkstätte in Fischerbach wird zum Berufsbildungszentrum
In der bisherigen Reha-Werkstätte am Herrenberg in Fischerbach stehen Veränderungen an: Dort soll in den kommenden Jahren ein Berufsbildungszentrum entstehen. Georg Eichner als Geschäftsführer der „Gesellschaft zur Förderung psychisch Kranker mbH“ in Offenburg hat die Institution und den geplanten Umbau in der Gemeinderatssitzung am Montagabend im Feuerwehrhaus vorgestellt.
Eichner berichtete, dass das Objekt am Herrenberg vor 30 Jahren von der Gesellschaft gekauft wurde. Inzwischen sei es in die Jahre gekommen und nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Weitere Reha-Werkstätten dieser Gesellschaft seien in Lahr, Offenburg und Hausach zu finden. 500 Menschen seien in diesen vier Werkstätten tätig.
Bedarf steigt stetig
„Der Bedarf ist massiv angestiegen, und ich sehe nicht, dass es nachlässt“, sagte der Geschäftsführer. Dabei handle es sich nicht nur um junge Menschen aus kaputten Familien, wie man vermuten könnte. Auch Menschen, die aus einer Depression kommen, oftmals sogar hoch gebildet, oder Menschen mit Schicksalsschlägen jeglichen Alters würden bei ihnen anklopfen, berichtete er.
Wenn die Menschen in die Einrichtung kommen, die dann Berufsbildungszentrum heißen wird, seien sie schon aus dem tiefsten Tal wieder heraus, wurde bekannt. Erstmal soll den Menschen hier wieder eine Tagesstruktur mit Schulungsstunden und Tätigkeiten angeboten werden. Das erklärte Ziel der Maßnahme sei die Teilhabe am Arbeitsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Dies hätten im vergangenen Jahr sieben der 500 Personen geschafft, was Georg Eichner als großen Erfolg bezeichnete. Statistisch sei das ein geringer Wert, für den Einzelnen aber ein großer Erfolg. Sei eine dauerhafte Vermittlung nach 24 Monaten nicht möglich, wird eine Beschäftigung in der Werkstatt angeboten. „Der Arbeitsmarkt verlangt viel. Dem Stress und dem Druck standzuhalten, ist schwer“ sagte er dazu.
1,8 Millionen Euro
Das umgebaute Haus am Herrenberg ist zukünftig für zehn bis 15 Menschen gedacht, die bisherigen Nutzer sind schon in Hausach, der Betrieb wurde bereits eingestellt. Nach dem Umbau, der 1,8 Millionen Euro vorsieht, soll unter anderem ein Onlineshop für den eigenen Laden in Offenburg aufgebaut werden, die IT-Ausstattung soll in Fischerbach stehen. Auch das alte Handwerk des Flechtens soll hier wieder aufleben, meinte Eichner.
Von der Grundfläche her soll sich nicht viel ändern. Im hinteren Bereich gibt es nach dem Umbau Rettungswege und eine Terrasse. Die Garagen Richtung Westen werden abgerissen und das Gebäude aufgestockt, darunter befinden sich dann Stellplätze. Es ist ein Flachdach geplant. Ebenso ein größeres Treppenhaus mit Aufzugsanlage zwischen den Gebäudeteilen, sodass das Objekt barrierefrei sein wird. Der Gebäudeteil Richtung Osten soll energetisch saniert werden. Die Gemeinderäte stimmten den Plänen geschlossen zu.