Rekordjahr für die Windkraft in der Raumschaft Haslach
2019 war ein äußerst windreiches Jahr. Sowohl das E-Werk Mittelbaden als auch die Badenova-Tochter Wärmeplus vermelden für die Windkraftanlagen in der Raumschaft Haslach Rekordergebnisse.
Der Windpark Kambacher Eck, den die Badenova-Tochter Wärmeplus errichtet hat, erzeugte im vergangenen Jahr 32 000 Megawattstunden Strom – 5000 Megawattstunden mehr als geplant, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Auch die Winkraftanlagen auf der Prechtaler Schanze und dem Nillkopf haben 2019 sehr gute Ergebnisse erzielt, wie das E-Werk Mittelbaden auf Anfrage des Offenburger Tageblatts mitteilte:
Die sechs Windenergieanlagen des E-Werk Mittelbaden auf der Prechtaler Schanze haben im zurückliegenden Jahr 2019 insgesamt rund 47 800 Megawattstunden Strom erzeugt. Die beiden Anlagen auf dem Nillkopf erreichten zusammen 17 700 Megawattstunden.
„Damit lagen alle Standorte unserer Windenergieanlagen deutlich über den Planwerten. 2019 war seither das beste Windjahr, seitdem das E-Werk Mittelbaden Windenergieanlagen betreibt“, teilt die Leiterin für Unternehmenskommunikation Anthea Götz mit.
Keine Abregelung der Anlagen
„Unser gut ausgebautes Netz konnte dabei ganzjährig die gesamte Stromerzeugung aufnehmen. Es kam – wie in den Vorjahren – zu keiner Abregelung von Windenergie- oder Photovoltaik-Anlagen in unserem Netzgebiet“, informiert sie weiter.
„Dass unser Windpark 2019 dieses Rekordergebnis eingefahren hat, freut uns sehr. Zeigt dies doch, dass Windkraft im Schwarzwald ökologisch und ökonomisch Sinn macht und einen großen Beitrag zur regionalen Energiewende leistet“, so Klaus Preiser, Geschäftsführer der Badenova-Wärmeplus.
Rund 12 000 Haushalte seien somit im zurückliegenden Jahr rechnerisch mit dem Windstrom vom Kambacher Eck versorgt worden.
Pacht und Gewerbesteuer
Die Badenova-Tochter weist darauf hin, dass nicht nur die Bürger, die sich finanziell am Park als Anteilseigner beteiligt haben, vom Erfolg profitieren, sondern auch die Bürger, die Jahr für Jahr Pachteinnahmen erhalten. Bis heute seien seit Inbetriebnahme des Parks im Jahr 2016 etwa 600 000 Euro Pacht bezahlt worden.
Ferner profitieren die drei Standort-Kommunen Steinach, Schuttertal und Biberach. Für 2016 bis 2019 habe der Windpark eine Gewerbesteuer in Höhe von etwa 260 000 Euro erwirtschaftet.
Schon während der Bauphase sei das Interesse am Projekt der Badenova groß gewesen: Bürger anliegender Kommunen, Wanderer und Fahrradfahrer besuchten regelmäßig die Baustelle. Seit Inbetriebnahme habe es praktisch keine Klagen oder Beschwerden gegeben, so Klaus Preiser.
Möglichst geringe Belastungen
Dies sei kein Einzelfall und zeige, dass Badenova-Wärmeplus bei der Planung ihrer Windparks die Befürchtungen aus der Bevölkerung ernst nehme und in der Projektentwicklung und Umsetzung Sorge trage, dass auch und gerade die betroffenen Anwohner möglichst geringen Belastungen ausgesetzt seien.
Preiser wünscht sich, dass diese positiven Erfahrungen mithelfen, dass die lokalen Widerstände gegen geplante neue Windprojekte zurückgehen und so die Zahl der Neuanlagen wieder zulegen wird. In Baden-Württemberg sei 2019 lediglich ein Windpark, bestehend aus drei Windanlagen mit insgesamt zehn Megawatt, ans Netz gegangen.
Aktuell plane Badenova-Wärmeplus in Hausach/Oberwolfach (auf dem Hohenlochen), in Seelbach (auf dem Kallenwald) sowie in Bräunlingen weitere Windkraftanlagen.
Erster Windpark seit 2015 am Netz
Die ersten drei Anlagen auf der Prechtaler Schanze gingen 2015 in Betrieb. Ihre Gesamthöhe beträgt 200 Meter und der Rotordurchmesser misst 101 Meter. Die weiteren drei Anlagen haben einen Rotordurchmesser von 115 Metern. Ihre Inbetriebnahme fand 2016 statt. Jeweils drei der Anlagen stehen auf den Gemarkungen Gutach und Mühlenbach.
Auf den Gemarkungen Fischerbach und Unterharmersbach betreibt das E-Werk Mittelbaden zwei Windenergieanlagen des Typs Enercon E 115. Der Windpark Nillkopf ging 2018 in Betrieb.
Seit Herbst 2016 ist der Windpark Kambacher Eck, bestehend aus vier Windkraftanlagen auf Standorten in Steinach, Schuttertal und Biberach, am Netz.