Rekordsumme: Polio-Hilfe-Kenia spendet 2018 rund 105.000 Euro
Die neuesten Nachrichten aus Kenia überbrachte der Vorsitzende der Polio-Hilfe-Kenia Otto Bonath am Samstag in der Hauptversammlung in Oberwolfach. Mehr als 105 000 Euro Spenden wurden 2018 nach Kenia transferiert – die höchste Spendensumme seit der Vereinsgründung 1991.
Großen Dank sprach der Vorsitzende allen großen Spendern aus: allen voran wieder die Frauengemeinschaft, die seit vielen Jahren den Polioverein unterstützt. Voll Lob war Bonath auch über den Weihnachtsbasar des Robert-Gerwig-Gymnasiums. Hier bekamen die beiden Afrika-Hilfsvereine »Wir für Burkina« und die Polio-Hilfe je 4500 Euro überreicht. »Es ist unglaublich, was da in den paar Stunden passiert und wie sich die Jugendlichen engagieren«, lobte er.
Auch viele Oberwolfacher Firmen und die Organisatoren der »Waldweihnacht« im Tiefenbach, Tanja und Manfred Harter, gehören zu den jährlichen Spendern. Seinen besonderen Dank sprach er Anton Sum aus, der sich seinen Wunsch mit dem 101. gespendeten Rollstuhl erfüllte.
Auf gewohnt unterhaltsame Weise berichtete Schriftführerin Marianne Dieterle von den Aktionen 2018. In diesem Jahr wurden dem Verein rund 33 000 Euro aus einer Erbschaft gespendet, insgesamt mehr als 830 00 Euro. Die meisten Spender kommen aus Baden-Württemberg, 42 Prozent aus Bayern, aber auch aus Sachsen, Berlin/Brandenburg, Hessen und Niedersachsen kommen Spenden.
Aktuelle Geschehnisse in Afrika
In seinem jährlichen Brief berichtete Hubert Seifert von den aktuellen Geschehnissen in Afrika. Die angespannte politische Lage hatte wieder für Unruhen gesorgt. Kenia hat zwar ein Wirtschaftswachstum von fünf Prozent sei aber immer noch hochkorrupt, berichtet Seifert. Starke Überschwemmungen sorgten für Evakuierungen von rund 300 000 Menschen. »Dadurch dass Hubert Seifert nicht mehr vor Ort arbeitet, sondern international tätig ist, gibt es oft Probleme«, erklärte Bonath. Wenn jetzt etwas schief geht oder das Geld fehlt, wissen die Einheimischen oft nicht weiter und ihnen fehlen Lösungsvorschläge. »Wir werden kein Geld in Projekte geben, bei denen nicht sicher ist, ob sie Bestand haben oder das Geld einfach verpufft«, so Bonath. Weiterhin unterstützt werden die Klinik und die Rollstuhlwerkstatt. Die Schreinerwerkstatt in Likoni erhielt große Aufträge und trägt sich selbst.
Im Anschluss berichtete Otto Bonath von dem Vortrag, den Hubert Seifert bei seiner Deutschlandreise für den Rotaryclub aus 35-jähriger Erfahrung zusammengestellt hatte. In diesem erklärt er die Ursachen aktueller Entwicklungen und des Hungers in Afrika. Jährlich sterben mehr als acht Millionen Menschen an den Folgen von Hunger, betroffen sind meist Kinder und Behinderte.