Rund 23 Kilometer Weidezäune in Oberwolfach aufgebaut
Rund 23 Kilometer Weidezäune wurden im Rahmen des Weidezaunförderprojekts in Oberwolfach in den vergangenen zehn Monaten aufgestellt. Die Kosten belaufen sich auf knapp 145.000 Euro.
Nach 22.000 gebauten Laufmetern Weidezaun und rund 145.000 Euro Kosten werden jetzt in diesen Tagen die letzten Pfähle in den Boden gerammt: das zweite LEV-geförderte Weidezaunprojekt in Oberwolfach geht dem Ende entgegen.
Zum Abschluss des Projektes trafen sich am Montag Bürgermeister Matthias Bauernfeind, Projektleiterin Lea Zinßmeister und der Geschäftsführer der ausführenden Firma Heiko Niere mit der Geschäftsführerin des Landschaftsentwicklungsverbandes (LEV) Regina Ostermann und dem Vorsitzenden des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV), Jürgen Armbruster, an der Grube Wenzel.
Lebensqualität
Hier wurde auf kommunaler Fläche neben dem Begegnungsgehege die Ziegenweidefläche mit einem wolfsicheren Zaun mit 1,2 Metern Höhe und sechs parallel gespannten Elektrodrähten eingefasst. „Dieses Weidezaunprojekt ist in Oberwolfach ein extrem wichtiger Schritt in Richtung Offenhaltung, sagte Bürgermeister Bauernfeind, „diese Freiflächen sind es, die Bürgern und Gästen Lebensqualität geben“.
Die Kosten betragen laut Bauernfeind rund 145.000 Euro, diese werden zu 50 Prozent aus Landesmitteln und zu 25 Prozent von der Gemeinde bezuschusst. „Es lief alles reibungslos ab, wir hatten einen guten Kontakt zu der Firma und zum BLHV und wir sind froh, dass der Gemeinderat dem Zuschuss von Seiten der Gemeinde so problemlos zugestimmt hat“, meinte Bauernfeind.
Auch für Jürgen Armbruster vom BLHV geht es in Sachen Offenhaltung nicht ohne solch professionell gebauten Zäune: „Für viele Landwirte im Nebenerwerb wäre ein solches Zaunprojekt ohne diese Zuschüsse nicht möglich“, sagte Armbruster. „Und dieser Zaunbau ist hier bei uns eine echte Plackerei, da kommen Mensch und Maschinen an ihre Grenzen“, berichtete er aus seiner Erfahrung. Bereits 2013 hatte der LEV zusammen mit der Unteren Landwirtschaftsbehörde und dem Regierungspräsidium das Modell der Weidezaunförderung entwickelt.
„Sehr erfolgreiches Instrument“
„Das ist ein sehr erfolgreiches Instrument zur Offenhaltung“, erklärte Regina Ostermann. Seit 2013 wurden insgesamt 170.000 Meter Weidezaun im Ortenaukreis gefördert und damit 540 Hektar weiter offengehalten, gab sie bekannt. Dabei wurden rund 700.000 Euro Fördermittel vom Land und 186.000 Euro von den Kommunen beigesteuert.
Bei diesem Weidezaunprojekt in Oberwolfach wurden laut Heiko Niere in der vergangenen sechs Wochen rund 5000 Pfähle etwa einen Meter tief im Boden versenkt. Je nach gehaltener Tierart zwischen zwei und sechs parallelen Elektrodrähten gezogen und dabei rund 200 Kilometer Draht verarbeitet. Die Robinien-Pfähle stammen nur aus nachhaltiger Forstwirtschaft. „Wir bauen nur mit naturbelassenen Materialien und wollen, dass der Zaun auch in die Landschaft passt und so gut wie möglich unsichtbar ist“, betonte er.