Schiltach hilft Kinzigkärtle auf die Sprünge

Das geplante Kinzigkärtle soll voraussichtlich 2021 an den Start gehen. Schiltach sicherte am Mittwochs eine Beteiligung an der Anschubfinanzierung zu. Deren tatsächliche Höhe hängt davon ab, ob die Nachbarkommune Schenkenzell auch an Bord sein wird oder nicht. ©Grafik: Wolber Kommunikation
Schiltach beteiligt sich an der Anschubfinanzierung des geplanten Rabattsystems des Gewerbevereins. Das Kinzigkärtle soll den Beteiligten viele Vorteile bieten – doch noch haben nicht alle Kommunen zugesagt.
Das geplante Kinzigkärtle soll einerseits Einkaufsvorteile für Kunden sichern und andererseits Kunden- und Kaufkraft binden. Und für Unternehmen generiere es die Möglichkeit, Mitarbeitern bis zu 44 Euro Sachzuweisungen pro Monat als Bonus zu spendieren.
So stellen sich die Gewerbevereine im Oberen Kinzigtal den Nutzen eines einheitlichen Rabattsystems mit dem Kinzigkärtle vor (wir berichteten mehrfach).
Anschubfinanzierung nötig
Dazu benötigen sie jedoch eine Anschubfinanzierung der jeweiligen Kommunen. Basieren soll der auf einem Grundbetrag zuzüglich einer Umlage pro Einwohner – insgesamt rund 25.000 Euro.
Ihrem Anteil daran stimmten die Schiltacher Gemeinderäte am Mittwoch in der Friedrich-Grohe-Halle zu und stellten einen einmaligen Zuschuss von 3346 Euro (35 Cent pro Einwohner) als Anschubfinanzierung für das Haushaltsjahr 2021 in Aussicht.
Das Kinzigkärtle soll danach aus Mitgliedsbeträgen, die für alle Vereinsmitglieder gleich sind, finanziert werden. Sollte das Kärtle ohne Schenkenzell an den Start gehen, erhöhe sich der Zuschuss der Stadt Schiltach auf 4115 Euro (55 Cent pro Einwohner).
Bisher Papiergutscheine
In Schiltach geben die beteiligten Einzelhändler und Gastronomem bisher Papiergutscheine aus, die von Hand ausgefüllt werden. Ein System, das fehleranfällig sowie sowohl für Kunden als auch für beteiligte Geschäfte und Wirtschaften aufwendig sei, erklärte Jürgen Haberer (FWV) seinen Ratskollegen in seiner Funktion als Vorsitzender des Gewerbevereins.
Das neue Kinzigkärtle in Scheckkartenformat solle die Einkaufswelt digitalisieren. Noch seien allerdings nicht alle Rahmenbedingungen geklärt.
Dennoch: Das eigentliche Kinzigkärtle soll aus recyceltem Kunststoff bestehen und in zwei Varianten angeboten werden. Entweder einmalig mit einem bestimmten Betrag aufgeladen oder wiederaufladbar.
Start nächstes Jahr geplant
Die Nutzer könnten den aufgeladenen Betrag in Teilbeträgen in unterschiedlichen Kinzigkärtle-Unternehmen einlösen – ein weiterer Vorteil im Vergleich zum jetzigen System in Schiltach.
Bisher hätten sich Schiltach, Wolfach, Oberwolfach, Hausach und Hornberg für das Kinzigkärtle entschieden, das voraussichtlich im kommenden Jahr an den Start gehen soll.