Schiltacher Gemeinderat kritisiert "schneller Lösung"
Schiltach. So richtig schmecken wollte einigen Gemeinderäten die Vorgehensweise der Stadtverwaltung bei außerordentlichen Ausgaben, die sie am Mittwochabend im Rathaus genehmigen sollten, nicht. Denn das Geld war bereits ausgegeben und das Gremium musste im Nachhinein sein Okay dazu geben. "Wir mussten schnell entscheiden, denn sonst hätte es kein Jahreskonzert in der Friedrich-Grohe-Halle gegeben", erklärte Bürgermeister Thomas Haas die Kurzfristigkeit der Entscheidung. Dabei ging es vor allem um den Ersatz defekter Ausstattung in der Friedrich-Grohe-Halle: ein Lichtmischpult mit Zubehör für rund 25.700 Euro brutto. Das hatte die Immobilienabteilung der Stadtverwaltung gefordert und in der Kürze der Zeit bis zum Konzert einbauen lassen. Sechs Stadträte enthielten sich bei der mehrheitlichen Genehmigung dieser Ausgabe.
Auch die neue und gesetzlich geforderte Brandmeldeanlage dort war wegen anstehender Veranstaltungen eine "schnelle Lösung". Zumindest hätte man die Vereine dazu informieren sollen, welche Bühneneffekte diese künftig nicht mehr zuließen, wie beispielsweise Kerzenschein oder Nebel und ähnliche pyrotechnische Partyüberraschungen, monierte Inge Wolber-Berthold (SPD). Hans-Jörg Heinrich (CDU), Meister im Bereich Elektronik, informierte über unterschiedliche Brandmelder, die je nach Art ihrer Auslösung, beispielsweise über Rauch oder Wärme, verwendet werden könnten. "Vielleicht wurde einfach das falsche Produkt für die Zwecke dort ausgewählt", kritisierte er die "schnelle Lösung".
Einig waren sich die Stadträte allerdings bei der außerordentlichen Ausgabe für die Schließanlage beim Feuerwehrgerätehaus. Nach einem Einbruch mit Diebstahl von Schlüsseln soll die gesamte Schließanlage auf das ohnehin teilweise vorhandene elektronische Schließsystem ergänzt werden. Damit würde es einfacher, einzelne Schlüssel ein- und auszubuchen und bei verlorenen oder gestohlenen Schlüsselchips kostengünstig zu reagieren, so Hauptamtsleiter Michael Grumbach. Die Ausgabe dafür beträgt 25.000 Euro.