Hausach

Schwarzwaldkrimi: Beziehungstat ist aufgelöst

Christiane Agüera Oliver
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07. Juli 2017

Leselenz-Festivalleiter José F. A. Oliver (links) und OT-Lokalchefin Claudia Ramsteiner (Zweite von rechts) dankten dem literarischen Gast Carolin Callies (links daneben) und den Krimiautoren Stefan Lauterbach, Katharina Ruf, Melissa Bruder und Günter Gieseler fürs Mitschreiben am siebten »Schwarzwaldkrimi«. ©Christiane Agüera Oliver

Ein spannender Abend war am Mittwoch geboten: Das Publikum wählte die Auflösung des Schwarzwaldkrimis und die OT-Redaktionsleiterin Claudia Ramsteiner verriet, welche Autoren hinter den Pseudonymen stehen.  

Die »Kulturgarage« in der Netterstraße erwies sich an dem lauen Sommerabend am Mittwoch mit dem lauschigen Innenhof und den leckeren Schwarzwaldtapas als idealer Veranstaltungsort für den Abschlussabend des siebten Schwarzwaldkrimis – und sie war mit etwa 80 Besuchern voll besetzt.

»Es ist spannend, wie der Mord ausgeht«, freute sich Leselenz-Kurator José F.    A. Oliver, der gemeinsam mit OT-Redaktionsleiterin Claudia Ramsteiner durch den Abend führte. Im Rahmen des Leselenz wird schon seit sechs Jahren der Schwarzwaldkrimi ausgetragen. Immer passend zu einem aktuellen Thema in der Region und wie immer von Kommissarin BellaBalla und ihrem Hund Einstein gelöst. 
»Warum also nicht bei Einstein zu Hause den Fall lösen?«, waren sich Claudia Ramsteiner und José F. A. Oliver einig. Der quirlige Hund »Einstein« von den Gastgebern in der Kulturgarage in der Netterstraße, Victoria Agüera Oliver de Stahl und Georg Stahl, diente einst als Vorbild für den schlauen Kriminalhund. Auch wenn Einstein heute alt und ergraut ist, wird er dank der Schwarzwaldkrimis ein treuer und aufgeweckter Weggefährte der Kommissarin bleiben. 

»Thema der Region: Windkraft«

Der von Claudia Ramsteiner initiierte Schwarzwaldkrimi in der Mittelbadischen Presse hat sich längst etabliert und die Leser des Offenburger Tageblatts fiebern in jedem Jahr eifrig mit, wie sich die Geschichte um Kommissarin BellaBalla und Einstein über Wochen hinweg entwickelt. »Von Anfang an war immer eine Auswahl da«, dankte sie den Lesern, die mit ihren Fortsetzungen die unterschiedlichsten Wege einschlugen.

Christoph W. Bauer aus Innsbruck und ehemaliger Hausacher Stadtschreiber liefert von Beginn an den Plot dazu. »Donnerstags erscheint die Folge, bis spätestens Montag werden die Fortsetzungen der Leser von Christoph W. Bauer ausgewählt und direkt nach Stuttgart an Comic-Zeichner Stefan Dinter geschickt, der für die Ausgabe am nächsten Donnerstag das passende Bild zeichnet«, erklärte Claudia Ramsteiner den Ablauf. 

Vieldiskutiertes Thema in der Region ist derzeit die Windkraft. Eine Steilvorlage für die Redakteurin und Plot-Schreiber Christoph W. Bauer. So war diesmal eine Windkraftaktivistin das Mordopfer. Die Leser legten in vier weiteren Folgen die unterschiedlichsten Fährten und ließen das spannende Ende bis zum Schluss offen. 

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Drei Szenarien stehen zur Auswahl

Zwischen drei und acht Einsendungen gab es pro Woche, alle unter einem Pseudonym. Die veröffentlichten Folgen lasen Claudia Ramsteiner und José F. A. Oliver im Wechsel. Es galt an diesem Abend, die Autoren hinter den Pseudonymen aufzudecken und natürlich den Mörder zu entlarven. Unter den drei Schluss-Einsendungen entschied das Publikum. Diese waren zuvor ausdrucksstark vom ehemaligen Stadtschreiber Tom Schulz, Leselenz-Moderator Robert Renk und von der Lyrikerin Carolin Callies vorgelesen worden. 

Letztendlich war des Rätsels Lösung eine Beziehungstat, die vom Autor »Sponsoring by Omi« eingereicht wurde und das Windrad-Tattoo nur eine falsche Spur. Günter Gieseler aus Hausach stellte sich als Autor heraus. »Seit es den Schwarzwaldkrimi gibt, schreibt Günter Gieseler mit – und zwar jede Folge«, betonte Claudia Ramsteiner. 

»Mini-Einstein«

Mit seinem »Mini-Einstein« las er noch einmal das vom Publikum ausgewählte Ende des Schwarzwaldkrimis. Er konnte dabei das Lachen kaum unterdrücken, auch wegen des herzhaften Gelächters aus dem Publikum. Der kleine »Mini-Einstein« jaulte nämlich herzergreifend, bis der Autor ihn auf den Arm nahm. »Jackie«, eigentlich eine Sie, blickte darauf vergnügt ins Publikum und ließ das Herrchen lesen.

Der Ausgang war sehr eng: Auch die Finalvorschläge von Stefan Lauterbach aus Wolfach (er spielte raffiniert mit dem Zwillings-Thema und ließ eigentlich die Schwester Bernadette umbringen) und Katharina Ruf aus Fischerbach (sie machte ebenfalls die Zwillingsschwester zur Mörderin) kamen beim Publikum sehr gut an. 

Den ganzen Krimi und sämtliche Autoren lesen Sie am Samstag auf einer Panoramaseite
 

Stichwort

Morbilde Lyrik

Die Lyrikerin Carolin Callies, die gerade in Ladenburg bei Mannheim ein Literaturfestival nach Vorbild des Hausacher Leselenzes organisiert hat, war dieses Mal der »literarische Gast«, mit dem der Hausacher Leselenz den Krimiabend des Offenburger Tageblatts bereichert. Sie las passend zum Thema einige ihrer morbiden Gedichte. Lyrisch entwickelte sie Gedankenstränge, kam von einem ins nächste und spielte mit Worten und Reimen. »O greul, ganz abscheul«. Sie hielt sich an »Das verräterische Herz« von Edgar Allan Poe, das Grimm’sche Märchen »Hänsel und Gretel« und endete mit Christian Morgensterns »Galgenbrüder«. 

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