Schwarzwaldkrimi: Der Schlüssel zur Aufklärung?
In unserem Plot zum achten Schwarzwaldkrimi lag Tierarzt Wolfgang Riedele tot am Boden. Kommissarin Isabella Bahler ermittelt. Eine Leserin aus Offenburg spinnt den Faden weiter.
K ommissarin Isabella Bahler und ihr Spürhund Einstein wurden zur Tierarztpraxis von Wolfgang Riedele gerufen. Dieser lag neben seinem Schreibtisch, am Kopf eine klaffende Wunde, an einem schweren Aschenbecher, der daneben lag, klebte noch Blut: Ziemlich eindeutig die Tatwaffe. Vanessa Krügler, eine engagierte Tierschützerin, stürmte herein – die junge Verlobte des Tierarztes. Dessen Sprechstundenhilfe, ihre Mutter Dagmar Krügler, hatte vor Jahren ebenfalls ein Verhältnis mit ihrem Chef Wolfgang Riedele.
Im Wartezimmer saß Katharina Adelbauer, ein Bein eingegipst, mit ihrer Katze. Ihr Mann Ferdinand Adelbauer, der »schöne Ferdi«, wartete mit seinem Wagen vor der Praxis. Plötzlich hörte man einen aufheulenden Motor. Vanessa Krügler war verschwunden – und mit ihr die vermeintliche Tatwaffe. Isabelle Bahler blickte sich aufmerksam in der Tierarztpraxis um.
Ein zuvor verschlossener Schrank mit Verbandsmaterialien stand offen. Da sah sie, dass Einstein ein weißes Pulver vom Boden aufleckte. Bellaballa sammelte es in eine Tüte ein, um es der Spurensicherung zu übergeben. Im Wartezimmer beschimpft Dagmar Krügler Katharina Adelbauer, dass ihr Mann »das Zeug an Wolfgang verkauft habe«. Die Kommissarin erfuhr, dass es sich dabei um Ketamin handeln soll – ein Schmerzmittel und eine Droge. Dagmar Krüger sagte, dass das Medikament für einen Tierarzt auf legalem Weg erhältlich sei, es müsse aber penibel Buch geführt werden. Die Kommissarin spekulierte über einen Deal mit Ketamin – und dass Junkies sich in den Räumen einer Tierarztpraxis unbeobachtet fühlen können. Aus dem Gipsfuß von Katharina Adelbauer blitzte etwas heraus – und Einstein ist in einen tiefen Schlaf gefallen.
Und so geht’s weiter
Soweit, was bisher geschah. Eine Leserin aus Offenburg mit dem Pseudonym »Herbert« schreibt weiter:
Nachdem Dagmar ihre Schimpfkanonade losgeworden war, ging sie ins Sprechzimmer zurück. Der Tod ihres früheren Lovers schockte sie mehr, als sie zugeben wollte. Wie lange Wolfgang das Ketamin schon verwendete, vermochte sie nicht zu sagen. Ob für sich, um seine tiefe Depression zu bekämpfen, oder um die Katzen, Hunde, Kaninchen zu betäuben, wenn sie operiert werden mussten, oder ob er Geschäfte unter der Hand machte?
Eigentlich traute sie ihm eine Dealerei nicht zu
Jedenfalls lange schon. Das war nicht an ihr vorbei gegangen. Aber eigentlich traute sie ihm eine Dealerei nicht zu, oder vielmehr, sie hoffte es. Immerhin macht Ketamin nicht süchtig wie Morphium oder andere Drogen. Es kam ihr in den Sinn, dass er früher viel von Südamerika erzählt hatte. Also vielleicht doch? Es war auch kein großes Geheimnis, dass die Praxis überschuldet war.
Isabella blickte Katharina ernst in die Augen, ob sie eine Erklärung dafür habe, dass ihr Mann so plötzlich davon gefahren sei? »Nein«, sagte Katharina kühl und abweisend, »ich habe keine Ahnung.« Trotz ihres Gipsfußes versuchte sie aufzustehen und ans Fenster zu humpeln. Es klirrte. Ein Schlüssel fiel auf den Boden. »Ach«, sagte die Kommissarin, »was haben wir denn da, den Schlüssel zum Schrank mit den Verbandsmaterialien?« Einstein jaulte heftig auf im Schlaf und schluchzte, wahrscheinlich träumte er. Isabella verständigte das Einsatzkommando und die Spurensicherung.
Weitere Ideen zur Fortsetzung:
Brathering im Schlafrock:
Isabella fokussierte, Katharinas eingegipsten Fuß, als eine kleine Rötelmaus neugierig daraus hervorlugte, jedoch vor dem Verlassen ihres Unterschlupfs, noch ein kleines Geschäft verrichtete. Wie von einer Tarantel gestochen, einer Wunderheilung gleich kommend, rast Katharina voll ausgetickt durch den Warteraum. Das Mädel stolpert über den noch bekifft selig im Schlaf befindlichen Einstein, als dieser recht unsanft durch ein 63 Kilo schweres ihm noch unbekanntes weibliches Objekt jäh aus seinen seligen Träumen gerissen wird.
In diesem Moment fällt Katharina der Länge nach auf ihre Nase und ihr Gips Fuß in zwei Teile, in diesem wiederum sich Bündelweise Euroscheine befanden. In Einstein jedoch weckten die Tumulte seine bis vor kurzem außer Gefecht gesetzten Tierischen Instinkte und mit einem Happs verschwand zwischen seinen Beißerchen die kleine aber feine Rötelmaus! „Aus“, rief Bellaballa und wollte gleich das Tierchen entsorgen, als sich Dagmar Krügler einmischt: „Rötelmäuse sind Überträger des Hantavirus, diese muss ich unbedingt zur näheren Untersuchung in das Veterinäruntersuchungsamt nach Freiburg senden, das Tierchen könnte Frau Adelbauer bereits infiziert haben!“
Auf dem Wartezimmerboden liegt alle viere von sich gestreckt, das Häufchen Elend von Katharina die sich vor Schmerzen krümmt, Bellaballa leistet ihr erste Hilfe ruft die Sanitäter und die Vollzugsbeamten an, dann widmet Isabella wieder ihre volle Aufmerksamkeit dem Fall und Katharina: „Ich kann mir schon denken was sich hier Abgespielt hat, dennoch frage ich sie Katharina, wie kamen sie an das Geld?“
Sonnenschein:
Besorgt bückte sich Bellaballa zu ihrem Hund. „Einstein? Ich hoffe, es geht ihm gut? Können sie ihn vielleicht untersuchen?“ Die Frage ging an Dagmar Krügler. „Ich kann ihn ja mal abhören und schauen ob Puls und Blutdruck ok sind.“ meinte diese hilfsbereit. „ja, machen sie das bitte“ die Kommissarin richtete sich wieder auf und drehte sich zu Katharina um.
„So, jetzt noch einmal zu uns beiden. Ist bestimmt ganz schön lästig mit dem Gips, nicht war? Obwohl, er scheint ja auch ganz schön praktisch zu sein“ sagte Isabella und zog an dem Zipfel eines Plastiktütchens, das vorwitzig aus dem Gips rausgeschaut hatte. Es war mit einem weißen Pulver gefüllt. „Na sowas!“ Sie hielt das Tütchen gegen das Licht „Ich müsste mich doch stark irren, wenn das nicht mit dem Fund aus dem Sprechzimmer identisch ist.“
Katharina riss die Augen auf und rief verzweifelt aus:“Das sollte ich im Auftrag meines Mannes hier abgeben, aber mit dem Mord habe ich nichts zu tun, das müssen sie mir glauben!“ „nein, natürlich nicht!“ Bellaballa lächelte sie übertrieben freundlich an. „wenn sie mir jetzt noch sagen könnten, wo sie den Aschenbecher versteckt haben?“ „Ich weiß nicht, wo er ist! Ich sage die Wahrheit, ich wusste gar nicht, dass der Doktor tot ist, bis sie es mir vorhin gesagt haben!“
„Ich habe ihn mitgenommen“ sagte eine leise Stimme hinter ihnen. Alle drehten sich erstaunt um. In der Tür stand Vanessa Krügler, in der Hand hielt sie einen in ein OP-Tuch eingewickelten Gegenstand in der Größe des gesuchten Aschenbechers.
Die Spielregeln
Nun sind Sie wieder an der Reihe. Schreiben Sie die sechste und letzte Folge unseres Krimis (bis 70 Zeilen à 30 Anschläge oder etwa 200 Wörter). Senden Sie Ihren Beitrag bis spätestens Montag, 25. Juni, 20 Uhr per E-Mail an lokales.kinzigtal@reiff.de, versehen mit Ihrer Adresse und mit einem Pseudonym. Selbstverständlich kann jeder noch teilnehmen, dessen Beitrag bereits veröffentlicht wurde, und es kann auch jeder noch neu einsteigen.
Die sechste Folge kürt das Publikum bei einer öffentlichen Veranstaltung am Mittwoch, 27. Juni, um 19.30 Uhr in der Kulturgarage in der Netterstraße in Hausach. Der Krimi wird dann in voller Länge noch einmal veröffentlicht, auch die Pseudonyme werden dann aufgelöst.
Niemand schreibt für den Papierkorb: Unter www.bo.de sind aber alle möglichen Fortsetzungen im Internet zu finden.
Alle Autoren, die an der Abschlussveranstaltung teilnehmen (selbstverständlich als Gäste der Mittelbadischen Presse), erhalten eine Autorenkarte für freien Eintritt bei allen Veranstaltungen des Literaturfestivals Hausacher Leselenz.
Die Personen
◼ Isabella Bahler: Kommissarin »Bellaballa«
◼ Einstein: ihr Hund
◼ Wolfgang Riedele: Veterinärmediziner (50), das Opfer.
◼ Vanessa Krügler: Freundin des Opfers (25). Tierschützerin.
◼ Dagmar Krügler: Mutter vor Vanessa (50), war vor Jahren liiert mit Wolfgang Riedele.
◼ Ferdinand Adelbauer: Surfer-Typ (35), man weiß nicht so recht, womit er sein Geld verdient, aber er scheint genügend davon zu haben.
◼ Katharina Adelbauer: ca. 30, seine Frau, sehr auf ihr Äußeres bedacht.