Schwarzwaldkrimi geht in die vierte Runde
Nun geht’s wieder los. Ein Mord im Kinzigtal – und Kommissarin Isabella Bahler ermittelt. Wie es weitergeht und wer der Mörder ist, ist Ihre Sache, liebe Leserinnen und Leser. Den Start schrieb der Hausacher Stadtschreiber 2010 Christoph W. Bauer.
Einbach, Einstein, Einsatz!«, rief Kommissarin Bahler. Ihr Hund blickte missmutig auf, nein, mit Stabreimen brauchte man ihm nicht zu kommen. Neugierig schaute er wieder zu den Arbeitern, die am Hausacher Klosterplatz die große Videowand installierten. Ja, es war wieder so weit, bald würde der Anpfiff zur Fußball-WM erfolgen.
»Jetzt aber los!«, drängte die Kommissarin, doch Einstein zeigte keine Reaktion. Erinnerte er sich etwa an den Fall, der ihn und Bellaballa vor zwei Jahren hierher geführt hatte? Die Kommissarin wollte ihn am Halsband packen, als ein Flimmern auf der Leinwand zu sehen war. Dann erschien – die Kommissarin konnte es kaum fassen – ein Bild des Tatorts auf der Leinwand, das Einbacher Gasthaus! Einstein knurrte. Auf der Wand war nur das Opfer zu sehen, eine Blondine im Blümchenkleid. Isabella Bahler schluckte schwer, das geht doch nicht mit rechten Dingen zu, dachte sie. Einer der Arbeiter kam auf sie zu, Bellaballa kannte ihn, es war Hermann Wackerle.
Große Hotelpläne
»Guten Morgen, Frau Kommissarin!« Abermals knurrte Einstein. Wackerle wich einen Schritt zurück. Dann starrte auch er auf die Leinwand. »Das ist doch Regina Kübler«, sagte er, »die Schönheitskönigin von Einbach. Hat sie es also doch ins Fernsehen geschafft. Tja, eine gute Schauspielerin ist sie ja. Ganz wie ihre Mutter«, lachte er plötzlich höhnisch auf.
»Wie kommt dieses Bild auf die Leinwand?«, unterbrach die Kommissarin barsch. »Keine Ahnung. Da müssen Sie Freddie fragen, der ist unser Techniker.« – »„Und wo finde ich diesen Freddie?« Wackerle antwortete mit einem Achselzucken. Na, das kann ja heiter werden, fluchte Bellaballa in sich hinein. Was für ein Tag! Dabei hatte sie es schon geahnt, als sie an den Einsatzort gerufen worden war – Ein Mord im ländlichen Milieu! Das war in der Tat wie im Fernsehen, Regionalkrimis boomten ja.
Auch war Einbach zuletzt oft in die Schlagzeilen geraten, ein großes Hotel sollte dort gebaut werden – gegen den Widerstand der Einbacher. Wiederholt war von einem schwäbischen Hotel-Mogul namens Franz Reißnagel die Rede gewesen. Er wolle den Schwarzwald zur touristischen Fantasy-Meile machen mit seinen Hotels, hieß es.
Opfer erdrosselt
Viele Menschen hatten sich mittlerweile auf dem Klosterplatz eingefunden, alle starrten auf die Leinwand, tuschelten. »Sorgen Sie dafür, dass das Bild verschwindet«, raunte die Kommissarin dem Arbeiter zu. Wackerle nickte, bahnte sich einen Weg durch die Menge, kurze Zeit später war Regina Kübler nicht mehr auf der Leinwand zu sehen.
»Wir müssen den Techniker ausfindig machen«, dachte Bellaballa mit Blick auf Einstein. »Jetzt aber los«, rief sie ihrem Hund zu. Der schaute in Richtung des Arbeiters. Wollte er ihr damit etwas sagen? Als die Kommissarin in Einbach eintraf, war auch der Gerichtsmediziner schon dort. »Sie ist erdrosselt worden«, empfing er Bellaballa.
Die Personen
Christoph W. Bauer stellt zur ersten Folge des Fortsetzungskrimis die Personen vor:
- Isabella Bahler: genannt Bellaballa (ca. 40) – Kommissarin: dunkle Haare, hat eine Vorliebe für Hüte aller Art.
- Einstein: Isabella Bahlers Hund, eine Mischung aus Labrador, Berner Sennenhund und Golden Retriever.
- Regina Kübler: Das Opfer (ca. 25), arbeitete im Gasthaus ihrer Mutter und sollte den Betrieb irgendwann übernehmen.
- Claudio Lebfroh: (ca. 30), Lebensgefährte von Regina Kübler; Besitzer mehrerer Fitness-Studios. Typ Latin Lover; Faible für schnelle Autos. Gilt als sehr eifersüchtig.
- Franziska Kübler: (ca. 50 Jahre) Die Mutter des Opfers – verwitwet. Besitzerin eines Gasthauses. Gerüchten zufolge hat sie ein Verhältnis mit Franz Reißnagel.
- Franz Reißnagel: (ca. 60 Jahre) – der Hotel-Mogul; weißes, zurückgekämmtes Haar; trägt teure Anzüge.
- Alfred: Genannt »Freddie« (ca. 30), Ex-Freund von Regina Kübler.
- Hermann Wackerle: Der Arbeiter (ca. 50). War mit dem verstorbenen Mann der Franziska Kübler gut befreundet.
Die Spielregeln
Nun sind Sie wieder an der Reihe. Schreiben Sie die zweite Folge unseres Krimis (nicht mehr als 70 Zeilen à 30 Anschläge oder ca. 200 Wörter). Senden Sie Ihren Beitrag bis spätestens Montag, 9. Juni, 10 Uhr per E-Mail an lokales. kinzigtal@ reiff.de, versehen mit Ihrer Adresse und mit einem Pseudonym. Die von Ihnen geschriebene Fortsetzung geht nur unter dem Pseudonym an Christoph W. Bauer. Dieser sucht eine passende Fortsetzung aus, die Stefan Dinter aus Stuttgart illustriert.
Der zweite Teil erscheint am nächsten Donnerstag – dann beginnt dasselbe von vorn. Insgesamt sind sechs Folgen vorgesehen. Erst am Schluss werden die Namen aller Autoren veröffentlicht.
Die sechste Folge kürt das Publikum bei einer öffentlichen Veranstaltung am Mittwoch, 9. Juli, im Einbacher Wirtshaus »Zum Hirsch«. Niemand schreibt für den Papierkorb: Es wird zwar nur jeweils eine Folge in der Zeitung veröffentlicht, unter www.bo.de sind aber alle möglichen Fortsetzungen im Internet zu finden. So kann sich jeder ein Bild davon machen, was andere für Einfälle hatten, den Krimi weiterzuschreiben.
Alle veröffentlichten Autoren erhalten eine Dauerkarte für den »Hausacher Leselenz«.