Sechster Baustellenbesuch: Action auf allen Geschossen
Bei unserem sechsten Baustellenbesuch informierten wir uns, was sich im Kinzigtalbad in den letzten vier Wochen getan hat. Das Freibad hat gerade Pause. Das Offenburger Tageblatt hält seine Leser mit einer Serie immer am letzten Samstag im Monat auf dem Laufenden.
Während die Freibadbecken gerade Pause haben und voll stehen mit Material, geht es an der Baustelle Kinzigtalbad rund. Die ist vom Wanderweg hinter dem Bad kaum mehr zu sehen. Riesige Erdhäufen vesperren die Sicht. Der Grund liegt gegenüber: Dort baggern die Männer der Firma Schille gerade die Baugrube aus, damit der Keller für die Technik nach vorn ausgebaut werden kann. »Mehr als 5000 Kubikmeter Erde werden da gerade bewegt«, sagt Tobias Demeusy. Der Architekt vom Offenburger Architekturbüro Lehmann ist der Leiter des Großprojekts.
Bisher sei man noch auf keine Überraschungen gestoßen, lediglich der Baugrund sei in einem Bereich schlechter als erwartet, dort müsse man beim Baggern »etwas schonender vorgehen«, so Demeusy.
»Sobald die Bagger hier fertig sind, steigt die Anzahl der Arbeiter hier rapide an«, verheißt Nico Brüggert, Polier der Firma Ritter, die mehrere Subunternehmer mit der Baustelle beschäftigt. Nächste Woche geht es nämlich daran, das bestehende Gebäude zu unterfangen (zu sichern) und die Fundamente für den Keller zu betonieren. Über dem Keller entsteht dann eine neue Liegefläche fürs Bad. Die Vorderfront wird dort als niedrigerer Anbau etwa sechs Meter nach außen versetzt.
Satteldach kommt weg
»Derzeit sind täglich etwa 15 bis 17 Leute auf dem Bau«, schätzt Badeparkleiter Michael Hug. Die Firma Exakt aus Teningen baut gerade das Dach zurück. Abgedeckt ist es bereits, nun verschwinden die Latten und die Holzelemente. »Die Schwimmhalle bekommt später ein durchgängiges Oberlicht«, so Hug
Auch im Keller geht was. Dort erledigt die Fachfirma Heinrich Schmid die Betonsanierungen. Alle schadhaften Stellen werden von Hand freigelegt, die Stahlarmierung wird neu beschichtet und vor Rost geschützt, dann wird eine neue Betonschicht aufgetragen. »Das staubt wahnsinnig, das ist ein richtiger Knochenjob, den die da unten leisten«, sagt Hug respektvoll. Die Sanierung liege aber völlig im normalen Bereich, hätten ihm die Fachleute der Firma versichert. Es gab mal Stimmen, die unkten, man werde mit dem Beton im Keller ein blaues Wunder erleben.
Freibad hat noch Pause
Der Boden des ehemaligen Hallenbadbeckens wurde inzwischen mit Schaumbeton belegt, »sieht aus wie Schlagsahne«, schmunzelt Hug. Darauf kommt Glasschotter: »Der Statik wegen, der ist extrem leicht.« An der Wand zum Freibad hin hat jemand rote Striche aufgemalt. Hier werden bereits die Kernlöcher gebohrt für eine Treppe. »Das wurde früher ja oft bemängelt, dass es keinen Treppeneinstieg gab, sondern nur Leitern«, weiß der Badeparkleiter.
Das Freibad hat derzeit (noch) Pause. In der jüngsten Sitzung des Zweckverbands Kinzigtalbad klang bereits an, dass die Hausacher vermutlich noch eine weitere Saison auf ihr Freibad verzichten müssen.
Gibt es bereits konkrete Verzögerungen? Die Planungsphase habe sich ja schon verzögert, weil noch über die Finanzierung beraten wurde. »Da werden 15 Millionen Euro verbaut, das wird seine Zeit brauchen. Die Firmen stöhnen schon etwas unter dem stringenten Zeitplan«, antwortet der Hausacher Bauamtsleiter Hermann-Josef Keller. Er wolle sich da nicht jetzt schon auf einen Termin festnageln lassen. »Wir haben schließlich ein Ganzjahresbad«. Das Freibad vorher aufzumachen, sei jedenfalls nicht möglich, weil die Technik für beide Bäder gemeinsam genutzt wird.