So läuft es im Haslacher Kleiderkarussell nach dem Umzug
Haslach. Mit großer Sorge sehen Heinrich und Elfriede Stöhr im Haslacher Kleiderkarussell der Kolpingsfamilie auf das kommende Jahr. Denn laut EU-Verordnung dürfen ab dem 1. Januar alte Kleider nur noch über die Altkleidercontainer entsorgt werden, und nicht mehr wie bisher über den Restmüll. "Es wird jetzt schon viel schmutzige, kaputte oder völlig unzeitgemäße Kleidung bei uns abgegeben. Das könnte sich ab Januar drastisch erhöhen", befürchtet Elfriede Stöhr. Der Aufwand mit aussortieren und entsorgen wäre für die Ehrenamtlichen so schon hoch genug.
Der Umzug in die neuen Räume in der Mühlenstraße ist weitestgehend abgeschlossen, Restarbeiten im Thekenbereich und beim Einräumen des Kursraums im Untergeschoss sind noch zu erledigen. Am vergangenen Dienstag verschafften sich die Verantwortlichen des Caritas-Sozialdienstes sowie des Pflegestützpunkts Kinzigtal ein Bild vor Ort. Constanze Blank zeigte sich sehr angetan: "Es gibt nichts, was es hier nicht gibt." Seit Jahren würden ihre Klienten vom Angebot im Kleiderkarussell profitieren. Über die gute und enge Zusammenarbeit sei sie sehr froh, auch wenn kurzfristig Bedarf bestehe, werde durch Elfriede Stöhr unkompliziert geholfen.
Andere Raumaufteilung
Heinrich und Elfriede Stöhr stellten den Umbau des ehemaligen Wohnhauses samt angrenzender Werkstatt vor. Mit insgesamt 48 ehrenamtlich Engagierten, die sich in unterschiedlichem Zeitumfang eingebracht hatten, wurden 1608 Stunden in den Umbau, die Renovierung und den Umzug aus dem Kasten investiert. An den Gesamtkosten von gut 29.000 Euro hatte sich die Kirchengemeinde mit 16.750 Euro beteiligt, den Rest trägt die Kolpingsfamile zum Teil auch aus Spendengeldern. "Im Kasten haben wir pro Öffnungstag fünf Mitarbeiter benötigt, hier sind es jetzt sieben Personen", erklärte Elfriede Stöhr und verwies auf die Raumaufteilung.
Im ersten Raum sind alle Kinderkleider einsortiert, im Raum hinter der Ausgabetheke alle Erwachsenenkleider. Nebenan gibt es einen Raum, in dem eingehende Spenden je nach Tragbarkeit für die Regale vorsortiert – oder für die Entsorgung aussortiert werden. Außerdem wird Heinrich Stöhr dort künftig die Beratungstermine zur Rente und Sozialem abhalten. Im ehemaligen Werkstattraum befinden sich Spielsachen, Zubehör und Haushaltswäsche, außerdem wurden zwei Umkleidekabinen installiert. Mit dem großen Tisch in der Mitte wird der Raum auch für Zusammenkünfte und Spiele- und Bastelabende genutzt.
Helfer gesucht
"Gestern haben wir innerhalb von zwei Stunden 14 Haushalte bedient, da muss alles sehr schnell gehen", erzählte Elfriede Stöhr. Die wertschätzende Behandlung der Kunden und ein qualitativ hochwertiges Angebot seien das A und O im Kleiderkarussell. Sie sei dringend auf der Suche nach weiteren Helfenden, um das Pensum an den Öffnungstagen zu schaffen.
Im Schulungs- und Computerraum verwies sie dann auf den angrenzenden Fahrrad-Unterstand. "Fahrräder werden immer besonders gesucht, für Kinder wie auch Erwachsene", erklärte sie. Was nicht mehr angenommen werde seien Kindersitze fürs Auto, Elektroartikel und Geschirr. Am heutigen Freitag ist das Kleiderkarussell übrigens zum letzten Mal in diesem Jahr geöffnet.
Was besonders benötigt wird
Das Haslacher Kleiderkarussell bietet Kleidung in allen handelsüblichen Größen vom Säugling bis zum Erwachsenen an. Derzeit werden besonders Hosen für Jungs in den Größen 110 bis 122, Sport- und Jogginghosen für Kinder und Erwachsene sowie Winterschuhe in allen Größen benötigt. Ab Januar werden gut erhaltene, tragbare Kleidung, Schuhe, Accessoires, Spielzeug, Tisch- und Bettwäsche nur noch an Montagen in der Zeit von 15 bis 15.30 Uhr angenommen.
Das Jahr 2024
- 16 Mitarbeiter
- 266 Haushalte wurden versorgt
- 455 Erwachsene
- 342 Kinder
- 60 Öffnungstage
- durchschnittlich neun Haushalte pro Öffnungstag