"Sone"-Vorstandsteam im Oberen Kinzigtal vergrößert
Der Verein Soziales Netzwerk Schiltach/Schenkenzell stellt sich bereiter auf. Ab sofort gehört ein Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde zum erweiterten Team.
In der Hauptversammlung im Martin-Luther-Haus in Schiltach blickte Annette Wolber, Vorsitzende des Sozialen Netzwerks „Sone“ Schiltach/Schenkenzell, bis 2015 zurück, als der jetzige Verein sich damals als Netzwerk mit vielen ehrenamtlichen Helfern um die ersten in Schiltach und Schenkenzell ankommenden Flüchtlinge kümmerte. Asylthemen seien da für alle Neuland gewesen.
Seit dieser Zeit habe sich viel geändert. Mit viel Elan sei man ins Jahr 2020 gestartet. Deutschkurse für Frauen hätten wieder begonnen. Ein Computerkurs für Frauen in Arabisch und ein Begegnungsfest am Pfingstmontag unter dem Titel „Orient meets Okzident“ seien geplant worden. Doch dann habe die Corona-Krise das Vereinsleben jäh eingeschränkt.
4000 Schutzmasken
„20 Frauen und ein Mann aus der Sonne in Schenkenzell haben mehr als 4000 Schutzmasken in allen Farben und Variationen genäht“, berichtete Wolber. Der Erlös dieser Aktion floss in neue Projekte. Es wurden Laptops und Computer für Schulkinder aus Familien mit geringem Einkommen beschafft, W-Lan in der „Sonne“ installiert und Schülernachhilfe angeboten.
Eine große Entlastung für die Vereinsmitglieder habe die Einstellung von Integrationsmanagerin Claudia Buchholz und Flüchtlingsbeauftragte Corinna Bühler bei der Stadt Schiltach gebracht. Sie kümmern sich schwerpunktmäßig um Integration und übernehmen eine Menge Papier- und Bürokram. Der Tätigkeitsbereich des Sozialen Netzwerks beinhalte weiterhin Sachspenden, Hilfe bei Umzügen, Wohnungseinrichtung, Bewerbungen und Suche nach Praktikums- und Arbeitsstellen, Deutschkurse und Nachhilfe. Patenschaften bestünden teilweise weiter, viele hätten sich jedoch zurückgezogen. Neu eingerichtet worden sei ein Hilfsfonds für Menschen mit wirtschaftlichen Notlagen (wir werden noch berichten). „Bürgerschaftliches Engagement in der heutigen Zeit für sozialen Frieden und einen respektvollen Umgang miteinander ist mehr denn je gefragt“, bekräftigte die Vorsitzende.
Der Kassenbericht
Der Kassenbericht von Andrea Hauser wies unterm Strich ein deutliches Plus aus. Abzüglich dem Startkapital, das die evangelische Kirchengemeinde für den noch nicht rechtskräftigen Verein verwaltete und im vergangenen Jahr überschrieb, hielten sich Einnahmen und Ausgaben die Waage. Finanziert wurden insgesamt 18 Deutschkurse, Fahrtkosten für 40 Monatskarten übernommen und im Kreisel für ein Logo an der Fassade und in die Schaufensterinnenseite investiert.
Die Wahlen
Bei den anstehenden Wahlen wurde die stellvertretende Vorsitzende Irene Müller und Kassiererin Andrea Hauser für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Für die wegen ihres Umzugs ausgeschiedene Christa Haser rückte Didier von Zeppelin neu ins Gremium der Beisitzer. Nachdem die katholische Kirchengemeinde Kloster Wittichen und die evangelische Kirchengemeinde Schiltach/Schenkenzell als Mitglied dem „SoNe“ beigetreten sind, befürworteten die Mitglieder eine Satzungsergänzung. Der zufolge wird der bestehende Vorstand um den jeweiligen Pfarrer der beiden Kirchengemeinden, Hannes Rümmele und Marlene Schwöbel-Hug, von fünf auf sieben Mitglieder erweitert. Sie sind Kraft Amtes berechtigt, jeweils einen Vertreter zu beauftragen. In der Hauptversammlung waren dies Oswald Armbruster und Ursula Buzzi.