Stadtkapelle Haslach setzt imposante Filmmusik in Szene
Die Stadtkapelle Haslach spielte am Sonntag ein Konzert der anderen Art. »Cinemusic – Das Konzert im Kino« hieß das musikalische Experiment, bei dem moderne und zeitlose Filmmusik im Kinosaal gespielt wurde. Das Publikum war von der Umsetzung der Idee begeistert.
Ein Konzert der besonderen Art bot die Stadtkapelle Haslach am Sonntagabend mit ihrem Auftritt im ausverkauften »Rio« im Kinocenter Haslach. Die Musik aus etlichen Kinohits der vergangenen Jahrzehnte vor der Leinwand zu spielen war für die Stadtkapelle ein Novum. Mit dem musikalischen Ritt »Cinemusic – Das Konzert im Kino« begaben sich nicht nur die Musiker auf Neuland: Auch für das Publikum war es ein besonderes Erlebnis, die zeitlosen Klassiker in Kinoatmosphäre zu hören. »Wir präsentieren packende Filmmusik, wo die Filme laufen«, sagte Michael Schmider, der die Zwischenmoderation übernahm.
Die Akustik des Kinosaals war nicht vergleichbar mit musikalischen Auftritten in der Stadthalle oder im Haus der Musik. Eine zusätzliche Herausforderung für einzelne Register, die aber bravourös gemeistert wurde.
Kreative Vorbereitung
Für echte Kinoatmosphäre bereiteten die Musiker auf kreative Art die Bühne und das Konzert vor. Vor der Leinwand war eigens für das Konzert ein Bühnenvorbau geschaffen, damit alle Musiker ausreichend Platz hatten. Zu den einzelnen Programmstücken schuf man mit Film-Einspielern eine Verbindung. Eine gut umgesetzte Idee, sodass die Darbietungen dem Publikum noch näher gebracht werden konnten.
Die Höhepunkte aus »Avatar« von James Horner stellten die Eröffnung des »Cinemusic«-Programms dar und versprachen für diesen Abend weitere musikalische Leckerbissen aus der Welt der Filmmusik. Auch Klaus Doldingers legendäre Melodien aus dem Film »Das Boot« im Arrangement von Wolfgang Ratzek zählten zu den Höhepunkten.
Mit dem getragenen, von Synthesizer und Echolot untermalten Anfang, über die Gestaltung der Kolben- und Motorengeräusche und der Musik des Auslaufens aus dem Hafen wurde eine tolle Atmosphäre geschaffen. Bei Teilen des Publikums schien dabei etwas Beklommenheit, aber auch Sinnlichkeit aufzukommen. Ebenso wie bei »Star Wars: The Force Awakens« von John Williams im Arrangement von Jay Bocook. »Forrest Gump«, bei dem Moderator Schmider zum Piano-Solisten wurde, und ein Medley aus »Frozen« gefielen mit Leichtigkeit und Heiterkeit.
»The Dark Knight«
»Dunkel und düster« – auch das gehörte dazu, wie die Musik zur Batman-Verfilmung »The Dark Knight« von Hans Zimmer. Die Filmmelodie konnte man im Arrangement von James Newton Howard bestens wiedererkennen. Zusammen mit »Star Wars« gehörte »The Incredibles« von Michael Giacchino spielerisch zu den anspruchsvollsten Stücken des Abends. #
»Moment for Morricone« mit Melodien aus »Spiel mir das Lied vom Tod« und »Zwei glorreiche Halunken« begeisterte das Publikum.
Fast schon selbstredend war die Forderung nach Zugaben, die die Stadtkapelle gerne mit »La La Land« und dessen beschwingten Rhythmen sowie der Titelmelodie aus »Titanic« erfüllte. Am Ende der Reise durch die Filmwelt gab es vom begeisterten Publikum viel Lob. Als »gelungenes Experiment« bezeichnete Hans-Jörg Hettich aus Haslach den Abend, ebenso Thomas Waldenspuhl aus Hausach, der es kurz und knapp mit »Wunderbar« auf den Nenner brachte.