Stadtradeln: Drei Wochen radeln fürs Klima

1400 Kommunen in Deutschland beteiligen sich an der Aktion Stadtradeln. In der Ortenau sind es 18, im Verbreitungsgebiet unseres Lokalteils drei: Haslach, Hausach und Hofstetten. Geradelt wird im Ortenaukreis vom 7. bis 27. September. ©Klima-Bündnis
Stadtradeln ist ein Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Haslach, Hausach und Hofstetten sind vom 7. bis 27. September dabei.
„Man kann den Menschen viel über die Vorteile des Radfahrens erzählen. Am wirksamsten überzeugt man sie aber, wenn sie für 21 Tage einfach mal selbst aufs Rad steigen.“ Das ist der Gedanke, der hinter der deutschlandweiten Aktion „Stadtradeln“ steht. Im Kern geht es darum, in diesen drei Wochen möglichst viele Kilometer auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder in der Freizeit mit dem Fahrrad zurückzulegen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Damit noch mehr Menschen dauerhaft vom Auto aufs Rad umsteigen, braucht es eine Radinfrastruktur, auf der sie schnell und sicher ans Ziel kommen. „Um auf die Bedürfnisse der Radfahrenden aufmerksam zu machen, richtet sich das Stadtradeln auch an die Kommunalpolitiker. Sie sind die Entscheidungsträger, wenn es um die Radinfrastruktur und damit praktischen Klimaschutz vor Ort geht“, heißt es auf der Homepage zum Stadtradeln. Während der Aktion nehmen sie selbst die Lenkerperspektive ein und erfahren, wo die Kommune schon fahrradfreundlich ist und wo noch nachgebessert werden muss.
Hofstetten war 2019 schon dabei
Im vergangenen Jahr war Hofstetten noch die einzige Kinzigtäler Kommune, die beim Stadtradeln mitmachte. Die Hofstetter sind auch in diesem Jahr wieder dabei. 2020 hatte sich Hausach gleich als erste der Kinzigtäler Kommunen angemeldet und wollte eigentlich im Mai loslegen. „Doch dann kam der Ortenaukreis und hat uns animiert, gemeinsam mit dem ganzen Kreis zu radeln“, sagte Melanie Axmann vom Kultur- und Tourismusbüro.
Hausach hat dann noch einmal geschoben und radelt nun auch mit dem Ortenaukreis vom 7. bis 27. September. Derzeit wird gerade eine Unterseite der städtischen Homepage erstellt speziell fürs Stadtradeln und ein Programm ausgearbeitet. Sicher ist auf jeden Fall schon eine Start-Veranstaltung am Montag, 7. September.
Auch Schulen und Unternehmen werden angeschrieben und ums Mitmachen gebeten. Leider sei nun halt auch eine Ferienwoche noch dabei, so Axmann. Aber vielleicht animiere das ja gerade auch Familien, gemeinsam in die Pedale zu treten.
Auch Haslach ist in diesem Jahr zum ersten Mal dabei. Dort werden auch bereits die fünf „Stadtradelstars“ gesucht (siehe Stichwort II). Dabei geht es weniger um die Anzahl der Kilometer als vielmehr, alle an den Erfahrungen als Alltagsradler teilhaben zu lassen und zu beweisen, dass der Verzicht aufs Auto eine Chance zum Umstieg aufs Fahrrad im Alltag ist. Während des Aktionszeitraums sind die Stadtradel-Stars verpflichtet, mindestens am Ende jeder Woche über ihre Radel-Erfahrungen im Stadtradel-Blog zu berichten.
Fünf Stadtradel-Stars
Als Belohnung und zum Dank winken jedem Star neben Ruhm und Ehre eine hochwertige Fahrradtasche sowie die Verlosung hochwertiger Preise.
Wer Haslacher Stadtradel-Star werden will, kann sich mit einem Bild von sich und seinem Statement zum Thema Radfahren per E-Mail bei Werner Müller, w.mueller@haslach.de bewerben. Jede Kommune darf fünf Stadtradel-Stars stellen. Gehen mehr Bewerbungen ein, entscheidet das Los.
INFO: Das Stadtradeln wurde 2008 ins Leben gerufen vom Klima-Bündnis, einem Netzwerk europäischer Kommunen, das lokale Antworten auf den globalen Klimawandel entwickelt.
So wird`s gemacht
Jeder kann mitmachen und sich bereits jetzt auf der Webseite www.stadtradeln.de für seine Kommune registrieren. Voraussetzung ist, dass sich die Gemeinde fürs Stadtradeln angemeldet hat. Im Verbreitungsgebiet unseres Lokalteils sind dies Haslach, Hausach und Hofstetten.
Unter www.stadtradeln.de/kommune (Haslach, Hausach, Hofstetten) kann sich jeder registrieren, einem Team beitreten, ein neues Team gründen oder sich einem offenen Team anschließen, das es in jeder Gemeinde gibt.
Jeder Kilometer, der während der dreiwöchigen Aktionszeit mit dem Fahrrad zurückgelegt wird, kann online ins Kilometer-Buch eingetragen oder direkt über die Stadtradeln-App getrackt werden. Radelnde ohne Internetzugang können der lokalen Stadtradeln-Koordination im Rathaus wöchentlich die Radkilometer per Kilometer-Erfassungsbogen melden.
Bis 27. September kann man Teams gründen oder sich einem anschließen. Wo die Kilometer erradelt werden, ist nicht relevant, denn „Klimaschutz kennt keine Grenzen“.
Gewinner und Preise
Durch die vermiedenen CO2-Emissionen sind die ersten Gewinner die Umwelt, das Klima sowie alle Einwohner mit weniger Verkehrsbelastungen, Abgasen und Lärm. Es gibt aber auch Preise: Das Klima-Bündnis zeichnet als kommunales Netzwerk nach Abschluss des Stadtradelns anhand der Einwohnerzahl in fünf Größenklassen in zwei Kategorien aus: das fahrradaktivste Kommunalparlament und die Kommune mit den meisten Radkilometern. Neben den Bestplatzierten wird in beiden Kategorien und allen Größenklassen jeweils die beste Newcomer-Kommune ausgezeichnet.
In einer Sonderkategorie werden außerdem Preise unter allen Stadtradeln-Stars verlost. Maximal fünf Personen pro Kommune können Stadtradel-Stars werden, wenn sie die ganzen 21 Tage kein Auto von innen sehen. Außerdem gibt es in diesem Jahr drei Stadtradeln-Sonderpreise. Damit werden Kommunen prämiert, die auf besonders kreative Weise unter Einhaltung der Corona-Kontaktsperre viele Menschen zur Teilnahme mobilisiert und miteinander in Austausch gebracht haben.