Sternsinger-»Bestellmodell« in Wolfach hat sich bewährt
Trotz teilweise holprigen Starts: Die Bilanz der Organisatoren in der katholischen Kirchengemeinde Wolfach nach der ersten Sternsinger-Aktion im neuen »Bestellmodell« fällt positiv aus. Im kommenden Jahr soll das Modell beibehalten werden.
»Ich war überrascht, wie wenig sich angemeldet haben«, resümiert Anja Hermes auf Anfrage des Offenburger Tageblatts. Bei ihr liefen, wie schon in den Vorjahren, die Fäden für den Bereich Kernstadt und Kirnbach zusammen. Obwohl die Kirchengemeinde im Vorfeld über diverse Kanäle auf das neue Modell aufmerksam gemacht habe, habe es einige gegeben, die vom Besuch auf Anmeldung überrascht gewesen seien. »Aber alles Neue braucht seine Zeit.«
Eingeführt wurde das neue Modell unter anderem aufgrund sinkender Zahlen bei den Sternsingern selbst. Tatsächlich seien dieses Jahr 25 Sternsinger unterwegs gewesen – elf mehr als im Vorjahr. Das »Bestellmodell« sei trotzdem gerechtfertigt, erklärt Hermes: Die Neuen – Kinder um die acht Jahre – seien zwar »mit Feuereifer dabei«, jedoch brauche es auch ältere, erfahrene Sternsinger, um die einzelnen Gruppen anzuleiten. An denen mangele es nach wie vor.
Auch um die Belastung für die Kinder kleiner zu halten sei das neue Modell aber gut: »Vorher waren das immer wahnsinnige Strecken zum laufen.« Und oft seien die jungen Sternsinger in den Vorjahren an Hausbewohner geraten, bei denen sie offenkundig nicht erwünscht waren. Wüste Beschimpfungen habe es da mitunter gegeben. »Das war für die Kinder auch nicht schön. Das hatten wir in diesem Jahr aber überhaupt nicht.« Statt vier Tage jeweils sechs bis sieben Stunden am Stück von Haus zu Haus zu ziehen, waren die Gruppen diesmal nach zwei bis drei Stunden am Tag durch.
Dennoch: Es habe auch kritische Rückmeldungen gegeben. Gerade unter den älteren Wolfachern hätten sich einige schwer getan, den Wechsel vom Sternsingerbesuch in jedem Haus hin zum Besuch auf Anmeldung zu akzeptieren. Unterm Strich aber überwiegen die positiven Erfahrungen. »Im Vorfeld ist es mehr Arbeit, aber die Aktion selbst läuft danach schneller und besser.« Darum wolle man das neue System auch im kommenden Jahr beibehalten, sagt Hermes.
Ergebnis
In der gesamten Seelsorgeeinheit An Wolf und Kinzig – einschließlich Wolfach, Oberwolfach, St. Roman, Halbmeil und den Außenbereichen – sammelten die Sternsinger laut Pfarrbüro rund 16 750 Euro.