Teils hitzige Diskussion zu Themen der Landwirtschaft
Umwelt-Staatssekretär Andre Baumann informierte sich bei der Familie Bonath in Oberwolfach über Anliegen und Nöte der Landwirte. Besonders die Bewirtschaftung von Steillagen stellt diese immer wieder vor Herausforderungen.
Der Staatssekretär des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Andre Baumann besuchte am Montag auf Einladung der grünen Landtagsabgeordneten und stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Sandra Boser und des Landschafterhaltungsverbands (LEV) Ortenaukreis den Hof der Familie Bonath in Oberwolfach.
Dabei waren die Bürgermeister Matthias Bauernfeind (Oberwolfach), Helga Wössner (Mühlenbach) und Siegfried Scheffold (Hornberg), Vertreter des LEV, BLHV, Nabu, BUND sowie des Oberwolfacher Gemeinderats.
Das Abgeordnetenbüro von Boser informierte in einer Pressemitteilung darüber, dass dabei bei einer sowohl klimatisch als auch inhaltlich zum Teil hitzigen Diskussion die Themen Offenhaltung, Mindestflurkonzept sowie FFH-Richtlinie besprochen wurden. Auch das Thema Wolf sei von den Landwirten angebracht worden
Vordringen des Waldes verhindern
Der Staatssekretär habe großes Verständnis für die Fragen und Herausforderungen gezeigt, mit denen die Landwirte speziell in den steilen Tälern des Schwarzwaldes zu kämpfen haben: »Unser Ziel besteht darin, hier das Vordringen des Waldes zu verhindern und dadurch artenreiche Weideflächen zu erhalten. Das geht nur mit der Landwirtschaft, insbesondere mit Weidetieren«, so Andre Baumann.
In Oberwolfach wurde 2017 auf Anregung des LEV eine Mindestflurkonzeption erstellt, die die Förderkulisse für Landschaftspflegeverträge über die Landschaftspflegerichtlinie (LPR) darstellt. Dabei seien bereits für rund 90 Hektar LPR-Verträge mit Landwirten geschlossen und mehr als 100 Kilometer Weidezäune mit Mitteln des Naturschutzes in Oberwolfach gezogen worden.
Offenhaltung mit Zwergziegen
Auch Familie Bonath, auf deren Hof sich Baumann ein Bild von der Lage vor Ort machte, bewirtschafte drei Hektar an einer sehr engen Talstelle im Frohnbach. Die Offenhaltung gelinge der Familie mithilfe einer Herde Zwergziegen. Es sei einer von 27 Betrieben im Ortenaukreis, der über das neu erstellte Mindestflurkonzept und dessen Förderkulisse einen Landschaftspflegevertrag angefragt habe.
»Wir brauchen Sie, liebe Landwirte, ganz dringend für den Erhalt unserer schönen und ertragreichen Landschaft. Wir als Landesregierung geben unser Bestes, damit Sie dafür gute Bedingungen vorfinden«, versicherte der Umwelt-Staatssekretär abschließend. Auch die grüne Landtagsabgeordnete Sandra Boser sowie Regina Ostermann vom LEV zeigten sich zuversichtlich, dass die Herausforderungen der nächsten Jahre gestemmt werden.