Thomas Kempf schreibt über seine Rumänien-Abenteuer
Thomas Kempf aus Hornberg hat über seine nahezu 30 Fahrten nach Rumänien, davon viele in ein Kinderheim nach Mediasch, ein Buch verfasst. Kapitel beleuchten freudige und traurige Ereignisse.
„Ich habe mir vorgenommen, von den Zeichen und Wundern zu berichten, die der höchste Gott an mir getan hat“. Diese Worte standen vergangenen Sommer auf einem Kalenderblatt, das Thomas Kempf umdrehte. Sie waren der endgültige Startschuss zum Verfassen seines Buchs mit dem Titel „Ein einmaliges Abenteuer − mit dem Lkw nach Rumänien“.
Viele Jahre erzählte der Hornberger von seinen Reisen − und von Kinderaugen, die ihn nicht mehr losließen. Auf 83 Seiten und mit vielen Bildern hat er seine Eindrücke festgehalten. Es ist gleichzeitig ein Buch über beeindruckende Menschen, über Freude und Traurigkeit, von Unwahrheiten und Verantwortung, von Hunger und dem Bewältigen vieler Probleme − und nicht zuletzt von der Hochzeit mit Elfriede. Denn Rumänien hat die beiden zusammengeführt. Ihr ist die Mission ebenfalls stets ein wichtiges Anliegen.
28 Mal war Thomas Kempf auf Tour, 21 Mal davon gemeinsam mit seiner Frau. Kindern, die viel Schlimmes erlebt haben, etwas Freude zu schenken, das ist der Antrieb, die beschwerlichen Reisen inklusive den Problemen und Schikanen durch Grenzbeamten, auf sich zu nehmen. „Fünf Minuten Hilfe sind besser als zehn Tage Mitleid“, auch das steht im druckfrischen Werk des 66-Jährigen, das man für 15 Euro entweder direkt bei ihm oder über die Evangelischen Kirchengemeinde Hornberg beziehen kann.
Beklaut und beschenkt
1990 über Silvester fuhr er das allererste Mal, damals noch in einer Gruppe, zu der er über verwandtschaftliche Beziehungen kam. Sie wurden gleich beklaut und trotzdem „reich beschenkt“. Das Abenteuer Rumänien stellte das Leben von Thomas Kempf fortan auf den Kopf und bestimmt es bis zum heutigen Tag, auch wenn die letzte Reise aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 2015 war. Nun helfen Elfriede und Thomas Kempf aus der Ferne, aber nicht mit weniger Herz. Sie sehen es als Auftrag des Herrn an, den Ärmsten der Armen, den rumänischen Kindern, zu helfen.
Und immer wieder begegnen sie dabei Menschen, die selbstlos mithelfen und zur rechten Zeit am rechten Ort sind, oft genug im letzten Augenblick, was Thomas Kempf immer wieder als Wunder empfindet. Der Aufbau des privaten Kinderheims in Mediasch, in dem seit der Einweihung 1996 120 Kinder „durchgezogen“ wurden, erfordert viel Kraft. Auch Besuche in Deutschland wurden ermöglicht.
Immer wieder kamen Hilferufe, weil das Heim mit den unterschiedlichsten Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Einmal drohte die Zwangsenteignung, ein anderes Mal war der Weiterbau durch fehlende Toiletten gefährdet. Die Gruppe „Die Hornberger helfen“ entstand.
Kuh und Traktor
Sie besorgten neben Hilfsgütern für den täglichen Gebrauch Geräte für die Ernte, kauften eine Kuh und sogar einen Traktor. Thomas und Elfriede Kempf erlebten wie die ihnen ans Herz gewachsenen Kinder heranwuchsen, einige an schweren Erkrankungen verstarben. Noch immer werden intensive Beziehungen gepflegt. Zurück kamen sie „immer mit leeren Koffern, aber mit großen Gefühlen“.
Sie hatten und haben Fragen an die Politik, haben positive Veränderungen erlebt, aber auch wie manches sogar noch schlimmer wurde. „Wir werden auch weiterhin für die Ärmsten in Rumänien arbeiten und unsere Hände öffnen“, wollen sie in ihrem Engagement nicht nachlassen und danken allen Unterstützern. Daher läuft die Rumänienhilfe nach wie vor weiter. Unter anderem mit selbst gestalteten Karten und von Thomas Kempf höchstpersönlich gehäkelten Topflappen.