Tolles Konzert des Offenburger Kammerchors

Der Kammerchor Offenburg unter der Leitung von Reinhardt Bäder sorgt mit seinen Zigeunerliedern im Blauen Salon des Wolfacher Rathauses für große Begeisterung des Publikums. ©Andreas Buchta
Der Kammerchor Offenburg unter der Leitung von Reinhardt Bäder, und die Märchenerzählerin Sigrid Voigt gaben am Sonntagabend ein vielbejubeltes Konzert mit Zigeunerliedern. Chor, Solisten und Erzählerin zeigten sich dabei in Höchstform.
Der Auftritt des Kammerchors Offenburg unter Reinhardt Bäder war ein rundweg gelungenes musikalisches Ereignis. Allein schon die Dramaturgie des Kammerkonzerts war, neben der Qualität der Beiträge, einzigartig. in ihrem Zusammenspiel von Chor, Geigen- sowie Klavierstücken und Märchenerzählerin – in fliegendem Wechsel: »Welch ein Klang«, ging manchem Zuhörer durch den Kopf, als die 30 Sängerinnen und Sänger Zigeunerlieder von Johannes Brahms anstimmten: Ein wunderbarer Zusammenklang der vier Stimmlagen, präzise Einsätze in überraschender rhythmischer Prägnanz und eine ausgefeilte Artikulation begeisterten von Anfang an. Ein Übriges zur Perfektion des
Traumhafte Begleitung am Klavier
Chorauftritts trug die kongeniale Klavierbegleitung durch Manfred Kratzer bei.
Nach diesem gelungenen Einstand des Chors, der einem so richtig die Herzen ders Publikums für Zigeunerweisen geöffnet hatte, trat die Märchenerzählerin Sigrid Voigt auf den Plan.
Klangvolle Märchen
Mimisch und gestisch höchst anschaulich und in ausgefeilter, romantischer Sprache erzählte sie das Märchen von der Erschaffung der Geige – zu feinen Violinenklängen von Maria Eisenburger. »Da strömte eine so wunderbare Musik aus dem Instrument«, hieß es in der Geschichte und die Geigerin ließ sie Wirklichkeit werden.
Märchen duruch Klang untermalt
Noch zwei weitere dieser Märchen rund um die Geige sollten im Verlauf des Abends noch folgen: Das von der »singenden Geige« und das vom »Zigeuner und der Zaubereichel«.
Besonders beeindruckend spielte Maria Eisenburger auf der Violine Zigeunerweisen von Pablo de Sarasate. Neben der Schönheit begeisterte sie der Sicherheit ihres schnellen, mehrsaitigen Spiels im Wechsel mit den gezupften Tönen.
Originalsprahe gesungen
Die einfühlsame Klavierbegleitung Manfred Katzers unterstrich noch die filigranen Geigentöne oder er schuf mit starkem Akkorden einen kongenialen Gegenpart, bevor er kraft- und temperamentvoll solistisch »El Albacín« von Isaac Albeniz spielte.Eine gelungene Überraschung des Chors stellten die, in ausgezeichnet klingender, Originalsprache gesungenen, slowakischen Volkslieder von Béla Bartók dar und das hymnische »Zigeunerleben« von Robert Schumann. Sogar an die schwierige ungarische Sprache wagte sich der Chor mit György Sándor Ligetis und Zoltán Kodálys markanten Volksliedern aus Ungarn.
Virtuoses Geigenspiel
Für einen kleinen Höhepunkt sorgte die Violinistin, als sie mit ihrem virtuosen Geigenspiel Vittorio Montis berühmten »Csárdás« interpretierte und für einige Rührung im Publikum sorgte.
Mit vier weiteren Zigeunerliedern von Johannes Brahms beendete der Chor schwungvoll das großartige Konzert.
Der Beifall war gewaltig, dauerte mehrere »Vorhänge« lang und bescherte den begeisterten Zuhörern noch zwei Zugaben: Ein weiteres Zigeunerlied von Johannes Brahms und, zum Abschied, ein Abendlied von Zoltán Kodály