Es ist seit Jahrzehnten das zentrale Fest der Trachten- und Volkstanzgruppe Hausach-Einbach: das Erntedankfest. Zunächst bereicherte sie mit ihrer großen Erntekrone den von der Landjugend gestalteten Festgottesdienst, dann ging es im Erntezug hinüber in die Stadthalle. "Wir hatten 70 Trachtenkinder und -jugendliche in der Kirche", sagte die Jugendleiterin Waltraud Schoch stolz. 

Die intensive Kinder- und Jugendarbeit, die die Trachtengruppe in Hausach schon seit Jahrzehnten betreibt, trägt Früchte. Das zeigte sich auch am Programm, das schon von den ganz Kleinen mitgestaltet wurde und bei deren Tänzen alle anwesenden Kinder mitmachen durften. Auch am Mal- und Basteltisch war den ganzen Tag über sehr viel los. Die Acht- bis Elfjährigen der mittleren Gruppe zeigten ebenfalls, was sie in ihren Gruppenstunden gelernt haben. Diese Gruppe ist besonders stark, "einige dürfen nach dem Erntedankfest in die Jugendgruppe wechseln", so Schoch.

Offene Tanzproben

Die Jugendgruppe zeigte Tänze aus ganz Deutschland und darüber hinaus vom "Nagelschmied" über den "Stockholsschottisch" bis zum schwungvollen "Sprötzer Achterüm". "Die Jugendgruppe macht gerade besonders viel Spaß", sagte Waltraud Schoch. Man habe die Jugendlichen anderer Trachtengruppen zu offenen Tanzproben eingeladen, und die kämen bis aus Schutterwald ins Kinzigtal. Sie eifern der Gruppe der Erwachsenen nach, die vor allem für den figurenreichen "Schwedenstand" mit großem Beifall bedacht wurde.

Nicht nur die wunderschön herbstlich geschmückte Stadthalle ist ein "Markenzeichen" des Hausacher Erntedankfests, auch die reich gefüllte Kuchentheke und der abwechslungsreiche Mittagstisch inklusive vegetarischer Varianten wirken als Besuchermagneten. Die Kapelle "Flara Clara Blech & Wo" fügte sich da mit ihrer böhmisch-mährigen Blasmusik sehr gut ein.

Rund 50 Helfer

"Natürlich sind wir zufrieden", blickte Vorsitzender Bernhard Kohmann von der Theke aus auf die proppenvolle Halle. Rund 50 Helfer waren im Einsatz, um für einen reibungslosen Ablauf ohne lange Wartezeiten zu sorgen – und das, obwohl die Volkstanzgruppe selbst auch am Programm mitwirkte. 

"Es gibt zwei Termine, bei denen man einfach in Hausach sein muss", sagte der ehemalige Hausacher Pfarrer Gerhard Koppelstätter, der mittlerweile in Haslach wohnt: "An der Fasent und beim Erntedankfest". Und ein anderer Besucher freute sich, dass das Erntedankfest schon seit vielen Jahren "Stadt und Tal zusammenbringt".