Trauer um Neumayer-Geschäftsführer Erwin Aberle
r hat den Kampf gegen die heimtückische Krankheit Lungenkrebs verloren: Erwin Aberle, Geschäftsführer der Richard Neumayer Gesellschaft für Umformtechnik, starb am Samstag im Alter von 59 Jahren im Universitätsklinikum in Freiburg.
Erwin Aberle war in der Region vor allem als Geschäftsführer der Richard Neumayer Gesellschaft für Umformtechnik bekannt. Dort war er, obwohl er eine Woche vor seinem Tod nicht mehr selbst zum Firmenfest kommen konnte, dennoch mittendrin. Viele Gespräche drehten sich um den Chef, dessen Werdegang und Erfolge in der Firma bewundert werden.
Erwin Aberle hat vor 42 Jahren mit 18 Jahren als Arbeiter in der Mechanischen Bearbeitung angefangen – und fiel seinem Chef Albert Neumayer aber sehr schnell als scharfsinniger junger Mann mit großer Auffassungsgabe und Einsatzbereitschaft auf. Nach dem Grundwehrdienst kehrte er als CNC-Dreher wieder zurück und legte 1986 die Ausbildereignungsprüfung ab.
Sein Weg führte stetig weiter nach oben, er wurde Abteilungsleiter der Mechanischen Bearbeitung, legte die Prüfung zum Industriemeister ab, bildete sich zum Technischen Betriebswirt weiter und wurde schließlich Vertriebsleiter für Flansche und Arbeitsvorbereitung.
Von allen geschätzt
Als Albert Neumayer 1995 die Organisationsstruktur umbaute und ein Führungsteam bildete, kam auch Erwin Aberle als Vertriebsleiter ins Team. 2008 berief ihn Albert Neumayer zum Geschäftsführer – kurz bevor er selbst einen Schlaganfall erlitt. Mitten in der Wirtschaftskrise war Erwin Aberle plötzlich auf sich selbst und sein Team gestellt. »Er hätte das Betriebsschiff gar nicht besser durch diese stürmische Zeit lenken können«, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Dirk Neumayer, dem Aberle den Weg in die Firma geöffnet hatte und der jetzt die Firma leitet.
Er ist Erwin Aberle sehr dankbar und bewundert seine Weitsicht und seine Fähigkeit, gut zuhören und frei denken zu können. In den vergangenen zehn Jahren habe er das Unternehmen unglaublich vorangebracht. Auch viele Kunden hätten rückgemeldet, wie dankbar sie dem verstorbenen Geschäftsführer sind – für seine hervorragende Arbeit, für seine Zuverlässigkeit und Geradlinigkeit. Dies schätzten auch seine Mitarbeiter.
Immer bodenständig geblieben
Geboren wurde Erwin Aberle am 30. November 1959 auf dem Hof »Unterer Weber« in Gutach-Turm. Er hat seine Herkunft nie vergessen und ist immer bodenständig geblieben. 1993 heiratete er Gaby Kaltenbach aus Hornberg, dort lebte er auch mit seiner Familie. Das Paar konnte im vergangenen Jahr noch seine silberne Hochzeit feiern. »Die Krankheit ist viel schneller fortgeschritten als erhofft, aber wir konnten im letzten halben Jahr noch viele schöne Stunden miteinander verbringen«, sagte Gaby Aberle gestern. Sie konnte ihren Mann im Klinikum in Freiburg auch bis zum Schluss begleiten.
Erwin Aberle war ein sehr geselliger, beliebter Mensch. Er liebte es zu diskutieren, war offen für alles und immer ernsthaft interessiert an der Meinung anderer. Das Gespräch mit seinen zwei »Buben«, jetzt 18 und 21 Jahre alt, drehte sich oft um Fußball. Erwin Aberle war einst selbst leidenschaftlicher Fußballer beim FC Kirnbach, und seit seine zwei Jungs kicken, war er auch sehr oft auf dem Hornberger Sportplatz anzutreffen.
Beisetzung
Der Rosenkranz für Erwin Aberle wird heute, Dienstag, um 18.30 Uhr in der katholischen Kirche in Hornberg gebetet. Die Trauerfeier ist am Mittwoch, 14.30 Uhr, ebenfalls in der katholischen Kirche mit anschließender Beisetzung auf dem Hornberger Friedhof.