Trotz Holz-Misere sattes Zwischen-Plus im Wolfacher Haushalt
Die Gewerbesteuer sprudelt: Voraussichtlich 1,228 Millionen Euro mehr als veranschlagt wird Wolfach 2018 daraus einnehmen, sagte Kämmerer Peter Göpferich am Dienstag im Gemeinderat. Das sorgt unterm Strich trotz negativer Einflüsse für ein sattes Zwischen-Plus.
Sturmschäden und Trockenheit halten nicht nur seit Jahresbeginn Wolfachs Forstarbeiter fast durchgehend auf Trab, sondern bescheren ein sattes Minus bei den Erlösen aus dem Stadtwald. Trotzdem liegt der Haushalt 2018 aktuell insgesamt 775 000 Euro überm Planansatz, wie Kämmerer Peter Göpferich am Dienstag im Gemeinderat berichtete. Hauptursache dafür: die Gewerbesteuer.
Bei Planung nicht absehbar
»Das war bei der Haushaltsplanung 2018 so nicht absehbar«, beteuerte Göpferich zum Einstieg in seinen zweiten Finanzzwischenbericht zum laufenden Haushaltsjahr. Das stabile Plus der Gewerbesteuer-Einnahmen »hat sich fortgesetzt, leicht verbessert«. Im ersten Zwischenbericht im Juni lag die Gewerbesteuer 910 000 Euro höher als erwartet, das Gesamtergebnis 684 000 Euro über dem Haushaltsplan. Inzwischen ist das Gewerbesteuer-Plus auf 1,228 Millionen Euro angewachsen (zuzüglich zu den veranschlagten 1,65 Millionen Euro), insgesamt steht der Etat im Moment um 775 000 Euro besser da als erwartet. Wohlgemerkt: das Gewerbesteuer-Plus ist netto, die fällige Umlage ist bereits abgezogen. Der Lohn- und Einkommenssteueranteil liegt dagegen aktuell 48 000 Euro niedriger als erwartet. Auch wenn durch das Weihnachtsgeld Ende des Jahres noch ein paar Euro zusätzlich fließen würden: »Ganz der Ansatz wird da nicht erreicht«, sagte Göpferich.
»Sehr erfreulich« sei dagegen die Vergnügungssteuer: 59 000 Euro mehr als geplant erhält die Stadt aus dem Betrieb der Spielhallen und einzelner Automaten in der Gastronomie. Aus den Ermächtigungen 2017 und 2018 habe die Stadt noch keine Kredite aufgenommen – und werde das »nach menschlichem Ermessen« in den verbleibenden Wochen auch nicht mehr machen.
180000 Euro Minus im Stadtwald
Ein großes Minus klafft dagegen bei den erhofften Einnahmen aus dem Stadtwald. »Das ist eine größere Geschichte, die man auch merkt«, kommentierte Göpferich die anhaltende Trockenheit im Sommer. Die nämlich begünstigt die Verbreitung des Borkenkäfers, zuvor hielt Sturm Burglind mit den daraus resultierenden Schäden die Forstarbeiter auf Trab. Sturm- und Käferholz erziele niedrigere Preise, beschere aber höhere Kosten bei der Aufarbeitung. Zudem habe man bewusst nicht den vollen Hiebsatz ausgeschöpft, um nicht noch mehr Holz auf den Markt zu bringen. In Zahlen bedeute das 180 000 Euro weniger Einnahmen. Details dazu werde Forstamtsleiterin Silke Lanninger dem Rat im Dezember vorstellen.
Inklusive einiger kleinerer Mehrausgaben stehe die Stadt aktuell insgesamt gut da. »Mit Blick auf die bevorstehenden Aufgaben und Herausforderungen ist das aber auch dringend notwendig«, betonte Göpferich. Ins gleiche Horn stieß Bürgermeister Thomas Geppert. »Da sind wir aktuell einfach mal zufrieden.«