Unerwartetes Plus verkleinert das Minus in Wolfachs Stadtsäckel
„Wir sind immer noch im Minusbereich, aber gedämpft“, kommentierte Bürgermeister Thomas Geppert am Mittwoch den Finanzzwischenbericht von Kämmerer Peter Göpferich für Wolfachs laufenden Haushalt. Rund 360 000 Euro besser als geplant fällt die Einnahmenseite nach aktuellem Stand aus.
Gedämpfte Euphorie
„Wobei natürlich der Planansatz alles andere als positiv war“, bremste Göpferich die Euphorie über das Plus postwendend ein. Statt 1,83 Millionen Euro prange unterm Strich so immer noch ein Minus von 1,47 Millionen Euro. „Also kein Grund zur überschwänglichen Freude“, betonte Göpferich – wenn es auch für den Moment eine leichte Stabilisierung der Finanzen sei.
„Die Finanzlage ist aber noch sehr labil und einzelfallabhängig.“ Die aktuelle Verbesserung sei unter anderem auf Nachzahlungen, vor allem aus 2019, zurückzuführen. Zu den größten Abweichungen vom Plan zählen auf der Einnahmenseite die Gewerbesteuer (plus 391 000 Euro), der kommunale Finanzausgleich (plus 115 000 Euro) und der Forst (plus 50 000 Euro). Dem gegenüber stehen aber unter anderem ein massiver Einbruch bei der Kurtaxe (minus 85 000 Euro) und der Vergnügungssteuer (minus 40 000 Euro), fehlende Parkgebühren (minus 20 000 Euro) sowie „ein langer und harter Winter“ mit höheren Ausgaben für den Winterdienst (minus 45 000 Euro).
Wichtige Hilfen von Land und Bund
Ein weiterer positiver Effekt: Das Haushaltsjahr 2020 schließe nach aktuellem Stand mit einer schwarzen Null und damit 500000 Euro besser als im Plan veranschlagt. Ausschlaggebend dafür seien die Corona-Finanzhilfen von Land und Bund, betonte Göpferich, „sonst wäre das Ergebnis bei Weitem nicht möglich gewesen. Aber das muss auch weitergehen“, forderte er beim Blick nach vorn.
„Der Ausblick ist natürlich schwierig.“ Aktuell stünden die Zeichen aber mit Blick auf Pandemie und Wirtschaft eher gut: „Also hoffen wir, dass es schnell und nachhaltig zum Aufschwung kommt.“ Es brauche aber weiter Haushaltsdisziplin, Geduld und Gelassenheit: „Man kann jetzt nicht in zwei Monaten alles aufholen, was über ein Jahr nicht gegangen ist.“ Und auch die Hilfen von übergeordneter Stelle hätten Konsequenzen: „Die Mittel sind ja nicht vom Himmel gefallen. Die müssen irgendwann zurückgezahlt werden – von uns allen, da sitzen wir alle in einem Boot.“