»Unikat mit Freunden« bietet Augen- und Ohrenschmaus
Ein »handverlesenes Publikum« kam bei der »generationenübergreifenden Show von »Unikat und Freunden« am Freitag im mager besetzten »Musicafé« auf seine Kosten. So mancher fragte sich, wer da mehr Spaß daran hatte, die Zuschauer oder die Akteure.
Allzu viele Zuhörer waren es nicht, die am Freitag zu »Unikat mit Freunden« ins »Musicafé« des Robert-Gerwig-Gymnasiums kamen. Zu groß war wohl die »Konkurrenz« gleichzeitiger Veranstaltungen.
Hauptakteure dieser einzigartigen Show waren die bekannte Gruppe »Unikat« mit der charismatischen und nicht nur in ihrem Outfit höchst wandlungsfähigen Sängerin Gaby Heuberger und ihrem Mann, dem Ausnahmepianisten Armin Heuberger. Als weitere Musiker waren der melodisch überzeugende Wolfacher Saxofonist Bernd Kasper, der rhythmisch begeisternde Bassist Uwe Sayer und der fantasiereiche Armin Cybulla am Schlagzeug. Und dann war da noch der Offenburger Entertainer und Sänger Jess Haberer, der immer in den passenden Momenten in das Bühnengeschehen eingriff und die sechsköpfige, quicklebendige Showtanzgruppe »NB Teens« aus Zell Weierbach.
Mit befremdlichen, archaischen Tönen der Band begann die Show, im Gleichschritt marschierten die Tänzerinnen in ihren Glitzerkostümen ein, und zu Bernd Kaspers wunderschönem Sopransaxofon gab Gaby Heuberger die Devise des Abends aus: »Wir wollen schöne Träume in den heutigen Abend bringen!« – und sang mit ihrer hinreißenden Stimme den Eurythmics-Song »Sweet Dreams«. Und schon nahte sängerische Assistenz: Jess Haberer brachte mit reichlich Gefühl den alten Tom Jones-Song »Geen, green grass of home« auf die Bühne, dazu Gaby Heuberger und Bernd Kasper mit seinem Sopransaxofon: Ein unwiderstehlicher Appell an die Gefühlswelt der Zuhörer.
»Babicka« und »Kalinka«
Nach so viel Gefühl war jetzt Show gefragt, und Gaby Heuberger und Jess Haberer lieferten sie: Von den Tänzen der Showtanzgruppe umrahmt trällerten sie den ausgelassenen Haindling-Gassenhauer »Lang scho nimmer g’sehn«. Aber es kam noch übermütiger: In Gabys temperamentvoll angestimmtem Liedchen »Babicka«, bei dem die Zuhörer eifrig mitklatschten, fiel immer im ungünstigsten Moment Jess ebenso penetrant wie lautstark mit seinem »Kalinka« ein: Eine kaum mehr zu toppende sängerische Show.
Nach kurzer Pause ging’s mit voller Kraft und dem schrägen Kraftwerk-Song »Das Model« weiter, bei dem die Musiker mit ihren Soli zeigten, was sie so drauf haben und die Tänzerinnen zu einer Mini-Modenschau aufmarschierten. Dann kam Volksfeststimmung auf mit dem Lied »Que sera, sera«, zu dem die Tänzerinnen das Publikum mit Blumenkränzen schmückten und es zum Schunkeln animierten.
Jess Haberer sang noch ein nachdenkliches Stück aus eigener Feder, ehe das Ganze mit »Papa loves Mambo« in einem atemberaubenden Showdown und langem Beifall endete. Selbstverständlich waren Zugaben fällig: »Heiße Nächte in Palermo« mit von den Tänzerinnen simulierten Mandolinenklängen und mit »Iko Iko«, bei dem das Publikum alles einsetzte, »was kleppert«, zu einem finalen Höllenspektakel.