Kinzigtäler Museen (11):

Unter Strom: Sonderschau im Wolfacher Museum ab November

Tobias Lupfer
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13. September 2016
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Christian Oberfell, Vorsitzender des Vereins Kultur im Schloss, neben einigen besonderen Stücken der Schau: den alten Musikinstrumenten.

(Bild 1/4) Christian Oberfell, Vorsitzender des Vereins Kultur im Schloss, neben einigen besonderen Stücken der Schau: den alten Musikinstrumenten. ©Tobias Lupfer

»Stadtgeschichte zum Anfassen« bietet das Wolfacher Museum im Schloss seit der Neueröffnung im Juni 2013. Mit viel Herzblut haben die Mitglieder des Vereins Kultur im Schloss die Räume umgebaut und landen mit ihren Ausstellungen seither einen Hit nach dem anderen.

»Das Museum ist zwar jetzt dann geöffnet – richtig fertig ist es aber eigentlich nie«, hatte Christian Oberfell im Juni 2013 kurz vor der Eröffnung des Museums im Schloss gesagt. Dem Grundsatz ist der Verein Kultur im Schloss, der das Museum betreibt, bis heute treu geblieben – mit Erfolg: Der Wechsel zwischen Dauer- und Sonderausstellungen lockt regelmäßig Besucherscharen ins alte Gemäuer, das im Zug der fünfjährigen Sanierung einen rundum neuen Anstrich erhalten hat.

»Wir haben definitiv viele Erfahrungen gemacht«, blickt Oberfell zurück. Das laufende Jahr bedeutet für den Verein Kultur im Schloss und seinen Vorsitzenden gleichwohl einen »gigantischen Umbruch«: Durch den Tod von Margarete Dieterle hat das Museumsteam eine stark engagierte Stütze, die sich insbesondere beim Thema Führungen einbrachte, verloren. »Das kann man gar nicht ermessen, was sie geleistet hat.« Trotzdem müsse man den Blick nach vorn richten – und der Umbruch biete auch eine Chance für neue Impulse aus dem starken Team. »Wir haben das Potenzial, dass wir nach vorne blicken können.«

Für Wolfacher und darüber hinaus

Der Blick nach vorn ist im Museum im Schloss unweigerlich mit dem Thema Sonderausstellung verbunden: Die zielen in der Wintersaison zunächst einmal auf die Wolfacher, erreichten zuletzt mit der großen Spielzeugausstellung auch ein Publikum weit über die Grenzen des Kinzigtals hinaus. Die zwei nächsten Sonderschauen sind bereits fest geplant: Am 25. November ist die Vernissage für »Strom«, im Winter 2017/18 dreht sich dann alles um Spieluhren aus ganz Deutschland. Bei der »Strom«-Ausstellung übernahmen Bruno Heil und Stefan Decker mit engagierten Mitstreitern die Federführung und hatten freie Hand, verrät Oberfell. »Es wird etwas ganz anderes als bisher. Es ist ein Wahnsinn, was da für ein Aufwand betrieben worden ist.«

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Den Sommer über legt das Museum einen touristischen Schwerpunkt mit der Dauerausstellung und unzähligen Exponaten, Geschichten und Geschichtchen zur Stadthistorie. Der rote Faden war und ist dabei die launige »Metzger August’sche Chronik«. Garniert wird die Sommersaison mit wechselnden Ausstellungen lokaler Künstler – aktuell zeigt der Kirnbacher Fotograf Volker Wurster 78 Exponate. Die aktuelle Saison geht noch bis 3. Oktober – dann ist Umbaupause für die »Strom«-Ausstellung. Sommer wie Winter finden die Besucher in der Flößerstube, gleich rechts vom Eingang, außerdem Erinnerungsstücke an die Ära der Flößerei im Wolf- und Kinzigtal.

"Zu jedem Stück eigene Geschichte"

Ein Lieblingsstück? Das ist für Oberfell schwer auszumachen: »Die Exponate mag ich alle hier.« Denn, das zeichne das Museum aus, es gebe zu jedem Stück eine eigene Geschichte – und die wiederum eröffne viele Möglichkeiten zum Kontakt mit den Besuchern. »Man kann hier stundenlang stehen und schwätzen – wenn man das will.« Einer der absoluten Hingucker, nicht nur ob seiner Größe, ist das Stadtmodell, das Wolfach Anfang des 17. Jahrhunderts zeigt. Auch der Kontrabass, mit dem im 19. Jahrhundert im Rathaus zum Tanz aufgespielt wurde und den ein betrunkener Musiker beim Treppensturz um ein Haar für immer zerstört hätte, ist ein Blickfang.

»Wir sind ein Museum der Geschichten«, sagt Oberfell. Bei den Führungen funktioniere das auch wunderbar. Eins der Ziele, die sich der Verein für die Zukunft gesetzt habe, ist es, die Geschichten auch den Besuchern näher zu bringen, die auf eigene Faust stöbern. »Die Leute möchten sich wiederfinden.« Infos multimedial präsentieren? Ein paar Exponate mehr aus dem 20. Jahrhundert? Alles möglich: Richtig fertig ist das Museum schließlich nie.

Info

Öffnungszeiten und Eintritt

Das Wolfacher Museum im Schloss ist dienstags, donnerstags und am Wochenende von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen drei Euro Eintritt. Ermäßigt und mit Gästekarten kostet der Eintritt zwei Euro.Gruppenführungen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

Außerdem bietet der Verein Kultur im Schloss besondere Arrangements – etwa einen Empfang mit einem Glas Sekt bei Klassentreffen. Anmelden kann man sich in der Tourist-Information unter • 0 78 34 / 83 53 53.

Die Sommersaison endet am 3. Oktober. Vernissage zur neuen Sonderausstellung ist dann am 25. November.

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