Uwe Merz stellt im Steinacher Rathaus aus
Der Künstler Uwe Merz, der im vergangenen Jahr sein Atelier in Welschensteinach eingerichtet hat, stellt derzeit seine Bilder im Steinacher Rathaus aus.
Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt sind neue Bilder ins Steinacher Rathaus eingezogen: Der Grafikdesigner, Künstler und Sänger Uwe Merz stellt dort seine Werke aus. Wie berichtet war im Rahmen der Reihe „Kunst und Kultur im Rathaus“ geplant, in wechselnden Ausstellungen Bilder von Künstlern mit Steinacher Bezug im Rathaus zu präsentieren.
Den Auftakt machte Anfang März Andrea Dürr, die Steinacher Wurzeln hat. Doch dann kam die Corona-Pandemie und der Publikumsverkehr im Rathaus sollte möglichst gering gehalten werden.
Nichtsdestotrotz hat sich Uwe Merz, der vor gut einem Jahr sein Atelier von Schenkenzell nach Welschensteinach verlegt hat, bereit erklärt, seine Bilder im Steinacher Rathaus aufzuhängen – auch wenn auf eine Vernissage verzichtet werden muss und sich die Zahl derer, die sich die Bilder anschauen, derzeit in Grenzen hält.
Langweilig und kahl
„Wir hatten jetzt ein paar Tage weiße Wände im Rathaus und da hat man gemerkt, wie langweilig und kahl es ist, wenn nichts drin hängt“, sagte Bürgermeister Nicolai Bischler beim Pressetermin am Donnerstag.
„Es ist schön, dass es immer wieder Unternehmen gibt, die Künstlern eine Plattform bieten – gerade jetzt“, betonte Merz, der befand, dass Räumlichkeiten im Steinacher Rathaus seine Kunst optimal in Szene setzen. „Die Bilder passen wie die Faust aufs Auge zur Architektur – moderne Architektur trifft intuitive, experimentelle Malerei“, fasste er zusammen.
Mit der intuitiven Malerei mache er nichts anderes, als Energien zu transportieren. „Ich lasse mich selbst überraschen“, gab Merz zu. Allerdings räumte er ein, dass bei den Werken, die er im Rathaus ausstellt, noch eine weitere Komponente hinzukommt: das Kalkül.
Zahlen bilden Wörter
Beispielsweise hat er in einige seiner Bilder Zahlen eingearbeitet, die bestimmten Buchstaben entsprechen und so ein Wort bilden, der wiederrum dem Titel des Bildes entspricht, beispielsweise „Hope“ oder „Dream“.
Einige Bilder haben aber überhaupt keinen Titel – schließlich liege es im Auge des Betrachters, was er in den abstrakten Bildern und Collagen sieht, die Merz mit Pinsel, Spachtel und Digitaldruck auf Leinwand und Aludibond gebracht hat. „Wenn der aufmerksame Betrachter vor einem Bild steht, passiert innerhalb von Sekunden etwas Tolles“, ist der Künstler überzeugt.
Bischler räumte ein: „Wir wollen aus Corona-Sicht so wenige Besucher wie möglich im Rathaus – das beißt sich gerade etwas.“ Der Rathauschef sprach sich deshalb dafür aus, die Bilder so lang hängen zu lassen, bis sich die Situation entspannt und eine Finissage für die Öffentlichkeit veranstaltet werden kann.