Vereine wollen Sportzentrum
Für die Nutzung des ehemaligen Benzareals in Haslach stehen der Stadt mehrere Möglichkeiten offen. In der Gemeinderatssitzung am Montag stellte die Verwaltung drei Varianten vor.
Haslach. Unterschiedlicher könnte die Interessenlage über die künftige Verwendung des ehemaligen Benzareals nicht sein. Wie berichtet, hat die Stadt Haslach die Liegenschaft 2005 erworben, Ziel war damals, dort Gebäude für Feuerwehr und DRK zu errichten. Die bessere Lösung fand man dann jedoch auf dem ehemaligen Huklagelände in unmittelbarer Nähe zum Polizeirevier.
Das Areal im Steinbruch wurde danach verkauft und die sogenannte »Villa« vermietet. Das erste Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes ist derzeit noch an das Gesunde Kinzigtal vermietet. Seither flossen rund 550 000 an Mieteinnahmen in die Stadtkasse.
Gemeinsamer Antrag
Turnverein, Kraftsportverein und der Karate-Club haben nun einen gemeinsamen Antrag gestellt, die Benzgebäude zu einem Sportzentrum auszubauen. Da der TV-Vorsitzende Christopher Ast am Montag aus beruflichen Gründen nicht vor dem Gemeinderat die Idee eines solchen Sportzentrums nochmals erläutern konnte, soll dies in der Gemeinderatssitzung am 13. Januar nachgeholt werden.
Eine weitere Nutzungsalternative wäre, dort ein außerschulisches Lern- und Kreativzentrum zu errichten, bestehend aus einer Außenstelle der Kunstschule Offenburg und einem naturwissenschaftlichen Lernzentrum der Bildungsregion Ortenau. Wolfgang Zink und Manfred Ehrlinger vom Staatlichen Schulamt erläuterten die Möglichkeiten zur Schaffung eines solchen Lernzentrums.
Es sei wichtig, viele Fachkräfte in der Region zu halten, so Zink. »Wir brauchen pfiffige junge Leute, die unsere Zukunft gestalten.« Ein solches Lernzentrum biete die Chance für junge Leute, ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Ein Lernzentrum mit dem Standort Haslach bringe Vorteile für das ganze Kinzigtal, argumentierte Zink weiter. Das Schüler-Lernzentrum soll in der Regel von ganzen Klassen oder Kursen der fünften bis zehnten Klassen im Zug schulischer Veranstaltungen besucht werden. Das Konzept sieht weiter vor, dass die Experimente einen Bezug zum Lehrplan haben und diese von den betreuenden Lehrern vor- und nachbereitet werden. Diese Einrichtung sei somit eine direkte Ergänzung zum Schulunterricht und ziele auf die Förderung in der Breite ab.
Ideale Voraussetzungen
Geradezu ideal sehen Walter Glunk, Geschäftsführer der Kunstschule Offenburg und der Volkshochschule Ortenau, sowie Heinrich Bröckelmann, Fachlicher Leiter der Kunstschule Offenburg, die Voraussetzungen in Haslach. Glunk unterstrich die funktionierende Zusammenarbeit zwischen Lernzentren und Kunstschule. Dem Rektor des Heinrich-Hansjakob-Schulzentrums Christof Terglane »ging das Herz auf, weil hier Dinge möglich werden, die in der Schule gar nicht machbar sind«.
Die dritte Alternative wäre ein Verkauf des gesamten Areals. Ein Unternehmer für das Bürogebäude und ein anderer für den rückseitig liegenden Hallentrakt haben starkes Interesse bekundet. Bürgermeister Heinz Winkler sieht »ein spannendes Feld der Kommunalpolitik« – man wisse am Anfang nicht, wo man letztlich lande. Auf jeden Fall kommt auf die Gemeinderäte noch eine Menge Diskussionsstoff zu.