Vernissage im Wolfacher »Museum Schlössle« gut besucht
Knapp 50 Besucher kamen am Sonntagmittag zur Vernissage ins »Museum Schlössle«. Das Kunstsammler-Ehepaar Helge Gerken und Helga Gerken-Grieshaber stellt in der Schau 17 Neuerwerbungen seiner Kunstsammlung vor.
Den würdigen Auftakt zur Vernissage steuerte Helmut Neerfeld am Akkordeon mit Astor Piazzollas Meditationen zum Thema »Bandoneon« bei. Dessen ersten Teil widmete Neerfeld Johann Sebastian Bach, den zweiten ganz dem Libertango. Es war schon ein musikalisches Erlebnis, wie der Akkordeonist auf seiner »Excelsior« in all seiner virtuosen Eigenwilligkeit die Authentizität zu Piazzollas Kompositionen wahrte und die ausgestellten Bilder durch seine Musik in einem neuen Licht erscheinen ließ. »Ich weiß auch nicht, wie wir beide uns gefunden haben, der Tango und ich«, verriet der Musiker. »Es war wohl eine glückliche Fügung.«
17 Werke werden gezeigt
17 Werke von Gemälden über Collagen bis hin zu Jan Bernsteins kinetischen Objekten sind ausgestellt, zu einigen wenigen nahm Helge Gerken in seiner Rede zur Vernissage Stellung. So zeigte er etwa, wie Werner Pokorny in seinem Objekt »Endlos«, einem seiner »außer Rand und Band geratenen Häuser«, dem Betrachter mit seiner fundamentalen Einfachheit auf den Leib rücke. Anja Fussbachs Strickbilder eröffnen mit ihren Anspielungen und veränderten Sinnzusammenhängen ein intensives Spiel von Erinnerung und Entfremdung. Und Peter Feilers großformatiger »Till Eulenspiegel« gießt in expressionistischer Tradition bissigen Hohn und ätzende Kritik über die Gesellschaft aus.
Eigene Gemälde auch dabei
Auch eigene Werke von Helga Gerken-Grieshaber sind ausgestellt. Ihre Kunst vermittelt in ihrer scheinbaren Alltäglichkeit ein hohes Maß an Intimität und, jenseits des Selbstporträts, von Dokumentation von Persönlichkeit. Dieter Mammels »Nah und fern« richtet den Blick auf scheinbar ferne Tragödien, während Norbert Strockhus’ »Wolkenspieß« einen Blick in eine geheimnisvolle, ferne Fremde gewährt.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung »Neuerwerbungen 2018« im »Museum Schlössle«, Unterm Schössle 5 in Oberwolfach, ist bis 18. April mittwochs bis sonntags von 15 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung unter • 0 78 34 / 93 13 zu sehen.