Vertrag über den Backbone-Ausbau im Kreis unterzeichnet
Ein nächster riesiger Schritt ist getan: Landrat Klaus Rückert und Christoph Müller, Geschäftsführer von Netze BW GmbH, unterzeichneten am Mittwoch den Vertrag zum Backbone-Ausbau im Kreis Freudenstadt. Der Ausbau selbst soll laut aktueller Planung im April starten.
Mit einem mehrere Monate dauernden EU-weiten Ausschreibungsverfahren hat das Landratsamt Freudenstadt nach einem geeigneten Vertragspartner für die Planung und den Ausbau des landkreisweiten Backbone-Netzes gesucht – und ihn in der Netze BW GmbH schließlich gefunden. Das teilte das Landratsamt am Mittwoch mit. Der Kreistag hat die Vergabe der Generalunternehmerleistungen in seiner letzten Sitzung des Jahres 2018 beschlossen, nun wurde der Vertrag am Mittwoch förmlich von Landrat Klaus Rückert und Geschäftsführer Christoph Müller unterzeichnet.
Netze BW wird im Landkreis Freudenstadt die erforderlichen Planungs- und Bauleistungen für ein schlüsselfertiges Backbone-Netz mit einer Gesamtlänge von voraussichtlich 170 Kilometern erbringen. Offizieller Projektstart ist am 1. Februar 2019. Nach Fertigstellung wird das Backbonenetz des Landkreises eine Länge von 339 Kilometer aufweisen, neben den neuerbauten 170 Kilometer werden 93 Kilometer bei »Gasline« und weitere 76 Kilometer in bestehenden Trassen angepachtet.
Erste Bagger für die Neubaustrecke werden jedoch erst nach Abschluss der Projektierungsarbeiten, voraussichtlich ab Mitte April, anrollen. Zudem steht noch die schriftliche Förderzusage durch das zuständige Ministerium aus. Diese ist laut Landratsamt zwingend vor Baubeginn notwendig, um die beantragten Fördermittel – geschätzte 50 Prozent des Auftragsvolumens von 34,8 Millionen Euro – nicht zu verwirken. Daneben müssen vorher zahlreiche Genehmigungen, Bewilligungen und Gestattungen vielfältiger staatlicher Behörden eingeholt werden, so das Landratsamt weiter.
Zweitgrößte Investition des Kreises seit Bestehen
»Dies ist die zweitgrößte Investition des Landkreises Freudenstadt seit seines Bestehens und ein wichtiger Schritt, unsere Infrastruktur fit für die digitale Zukunft zu machen«, betonte Rückert, dem es ein wichtiges Anliegen sei, dass der ländliche Raum bei der Digitalisierung nicht abgehängt und den Bürgern des Landkreises gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen wie in den Ballungsräumen ermöglicht werde.
Christoph Müller, Geschäftsführer der Netze BW GmbH, stimmte dem zu: »Die Netze BW hat in den vergangenen Jahren bereits in vielen Kommunen Leerrohranlagen zur Belegung mit Glasfaserkabeln verlegt und so die erforderliche Infrastruktur bereitgestellt.«
Die Ausschreibung umfasst den Ausbau des Breitbandnetzes zwischen den 16 Städten und Gemeinden des Landkreises Freudenstadt, darunter auch Bad Rippoldsau-Schapbach. Die Maßnahme untergliedert sich in den außerörtlichen und innerörtlichen Ausbau des Netzes. Dabei werden im Rahmen des innerörtlichen Ausbaus auch die Zugangsnetze entlang der Backbone-Trassen inklusive der Anrainer-Hausanschlüsse mit realisiert.
Der geplant Ablauf
Das Landratsamt teilte den geplanten Ausbauablauf mit – vorbehaltlich der noch offenen Genehmigungen der Förderanträge.
- 21. Dezember: formelle Zuschlagserteilung durch Landrat Rückert.
- 9. Januar: Vertragsunterzeichnung GU-Vertrag zwischen Landkreis Freudenstadt und der Netze BW.
- 1. Februar: Vertragsbeginn zwischen GU und dem Landkreis. Gleichzeitig Projektbeginn und Beginn der Planungsleistungen.
- Voraussichtlich April 2019: Start des Backbone-Ausbaus außerorts.
- Mitte 2019 Start des innerörtlichen Backbone-Ausbaus, inklusive des Baulaufs (Accessnetz, inklusive Hausanschlüsse entlang der innerörtlichen Backbone-Trasse).
- Ausbau-Reihenfolge entsprechend der Priorisierungsabstimmung mit Landratsamt sowie mit den Städten und Gemeinden.