Das Probeessen vor Eröffnung war am Samstag. Dazu hatte die neue Pächterin des ehemaligen Café „Kaffeebohne“ Vivien Heisig rund 30 Leute eingeladen und gemeinsam mit Lebenspartner und leidenschaftlichem Hobbykoch David Farias beispielsweise Fleisch- und Shrimps­pastetchen, Krabbenbällchen, Kichererbsensalat, Tortilla, Gambas en Ajilo und vieles mehr aus der Küche geschickt.

Ofen sorgt für ersten großen Schreck

Damit es allerdings so weit kam, mussten die beiden Flexibilität und Gelassenheit an den Tag legen: „Die Küche ist erst in der Nacht von Freitag auf Samstag fertig geworden und wir haben alles bis um 3 Uhr morgens geputzt und irgendwie eingeräumt. Morgens haben wir eingekauft und dann vorbereitet. Und dann der Schreck: Der Ofen heizte auf 360 Grad hoch und ließ sich nicht mehr zur Vernunft bringen. Dabei sagte ich ihm freundlich jeden Tag zuvor, dass er mich niemals im Stich lassen dürfe“, beschreibt die Konditormeisterin den Eröffnungs-Stress im Gespräch mit dem Offenburger Tageblatt. Die Probegäste haben allerdings nicht gemerkt, dass die Törtchen deshalb fehlten. Dafür gab es regionales Hofeis – so ganz ohne Backen. Es hagelte viele positive Rückmeldungen im Gästebuch.

Bis zum Tag der offenen Tür am kommenden Samstag, 13. August, ab 15 Uhr, will die neue Gastrobetreiberin in Schiltach alles perfekt haben. Doch dazu müsse sie die Küche nochmal sinnvoll einräumen, den Herd reparieren lassen, die renovierte und modern eingerichtete Gaststätte auf Hochglanz polieren sowie ihre Vorbereitungen abschließen und sicher noch so manche Überraschung wegstecken: „Der Lieferant kommt mit dem LKW den steilen Marktplatz nicht hoch. Wir müssen umladen“, heißt es dann auch prompt während des Gesprächs am Dienstag.

Die 30-jährige Konditormeisterin hat Erfahrung mit Neueröffnungen von Restaurants, schnellen Entscheidungen und Lösungen. „Ich bin viel gelassener bei der Eröffnung meines eigenen Restaurants, als bei anderen“, stellt sie selbstsicher fest.

In Ruhe kennenlernen

Am Samstag möchte Heisig außer mit Sekt und Kanapees noch nicht nach Speisekarte bewirten. „Die Leute sollen sich alles anschauen, uns in Ruhe kennenlernen und sehen können, was möglich ist“, sagt sie. Dazu richtet sie Themen­tische in der Gaststube ein und bestückt die große Schautheke mit hausgemachten Torten und Kuchen.

Goldene Akzente sind bei Heisig ein Muss: „Ich wollte zum modernen Ambiente unbedingt nostalgische Teller mit Goldrand. Das Auffinden bei Ebay Kleinanzeigen war zwar mühsam, hat sich allerdings gelohnt“, verrät sie. Die Familie und Freunde sowie Hundedame Luna unterstützen die junge Unternehmerin beim Traum von der Selbstständigkeit.