Volkstrauertag: Gedenken an die Opfer von Krieg und Terror
Im gesamten Kinzig-, Wolf- und Gutachtal fanden am Sonntag Gedenkfeiern zum Volkstrauertag statt. Stellvertretend waren wir in Kirnbach dabei.
Es waren recht viele, die sich am Sonntagmorgen zur zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag beim Ehrenmal auf dem Kirnbacher Friedhof versammelt hatten. Vorausgegangen war ein von Prädikant Gerhard Bühler gehaltener Gottesdienst in der Kirnbacher Nikolauskirche. Anschließend legten Bürgermeister Thomas Geppert und Gemeinderat Peter Ludwig einen Kranz am Ehrenmal nieder.
Feierlich mit dem Choral »In Ewigkeit« von Siegfried Rudel eröffnete die Trachtenkapelle Kirnbach unter Siegfried Weisser vor dem Alten Rathaus die Gedenkfeier. Die Realschülerinnen Michelle Henke und Fanny Decker sprachen von ihrer Trauer um alle Opfer von Krieg und Gewalt sowie um all die Kinder, deren Leben vorbei gewesen sei, ehe es richtig begonnen hatte. Sie wünschten sich, dass man aus der Geschichte lernen möge, denn Friede sei »ein Geschenk in uns«, das man pflegen müsste wie eine Blume. »Wir wollen damit anfangen«, riefen sie auf.
Auch heute seien die Opfer nicht weniger geworden
Nach Siegfried Rudels Choral »Letzter Gruß« gedachte Bürgermeister Thomas Geppert der vielen Opfer von Krieg und Gewalt in der Vergangenheit und auch heute. Er erinnerte an den kurzen friedlichen Moment am 24. Dezember im Kriegsjahr 1914, als für eine kurze Zeit die Waffen schwiegen, die verfeindeten Soldaten zusammen Weihnachtslieder sangen und friedlich Fußball spielten. Und er gedachte der 60 Millionen Menschen, die im Verlauf des Zweiten Weltkriegs ihr Leben ließen. Leider würden nach und nach die letzten Zeitzeugen dieser Menschheitskatastrophe verstummen. Auch heute, 2018, seien die Opfer von Krieg und Gewalt nicht weniger geworden. Darüber könnten auch die 73 Jahre Frieden bei uns nicht hinwegtäuschen. Der kollektive Gedenktag sei auch eine Herausforderung, den Frieden zu erhalten und über das Verständnis füreinander zur Versöhnung zu finden. »Das ist ein langer Weg«, stellte er fest und dankte allen, die diesen Gedenktag lebendig erhielten.
Mit »Ich hatt’ einen Kameraden« beendete die Trachtenkapelle die Gedenkfeier.